Am 14. Juli 1994 ist der Zukunftsdenker und Aktivist der Friedens-, Antiatom- und Umweltbewegung Robert Jungk im Alter von 81 Jahren verstorben. Dass der Todestag zugleich der Tag der französischen Revolution ist, trifft wohl gut. Zeit seines Lebens hat sich Jungk für „Freiheit, Gerechtigkeit und Solidarität“ eingesetzt. In seiner Streitschrift „Projekt Ermutigung“ bezieht er sich direkt auf die Aufklärung und die Werte der französischen Revolution. „Würde Jungk heute noch leben, würde er wohl gemeinsam mit Fridays for Future für einen ernsthaften Klimaschutz demonstrieren. Er würde sich für die Abrüstung aller Armeen und die Ausrufung von Ministerien für Frieden einsetzen, wie dies eine Initiative in Deutschland gerade fordert. Er würde die dramatische Ungleichheit in der Welt anprangern und sich für die Entrechteten einsetzen. Und er würde vorschlagen, in tausenden Zukunftswerkstätten die Menschen zu fragen, wie sie die Zukunft gestalten würden“, so Hans Holzinger, ein früher Mitstreiter des Zukunftsdenkers, der seit 1992 in Jungks „Bibliothek für Zukunftsfragen“ aktiv ist.

Robert Jungk gemeinsam mit dem Gründer des Right Livelihood Award Jakob von Uexküll in “seiner” 1986 eröffneten Bibliothek für Zukunftsfragen (Foto: JBZ-Archiv)

Die von Jungk 1986 mit Unterstützung von Stadt und Land Salzburg gegründete „Bibliothek für Zukunftsfragen“ versteht sich als Ort, an dem Zukunftswissen gesammelt und analysiert wird – und an dem über mögliche, wahrscheinliche und wünschbare Zukünfte diskutiert wird. In den Veranstaltungsreihen „Montagsrunden“, „Zukunftsbuch“ und „Projekte des Wandels“ werden aktuelle Themen zur Diskussion gestellt. Die Bücherdatenbank „proZukunft“, das gleichnamige „Buchmagazin über zukunftsweisende Debatten“ sowie die Reihe der „JBZ-Arbeitspapiere“ mit mittlerweile 50 Studien informieren über zukunftsrelevante Diskurse. 2014 übersiedelte die „Zukunftsbibliothek“ von der Imbergstraße 2, wo Robert Jungk im Dachgeschoß Arbeitsräume hatte, ins Stadtwerke-Areal,  Strubergasse 18. Mit übersiedelt werden konnte der „Robert-Jungk-Platz“, der nun am neuen „Haus für Bildung und Kultur“ situiert ist.

Nu aufgelegt im Rowohlt-Verlag, 2020.

Besonders freuen wir uns, dass der Rowohlt-Verlag fünf Bücher von Robert Jungk neu aufgelegt hat: „Die Zukunft hat schon begonnen“, „Strahlen aus der Asche“, „Heller als tausend Sonnen“, „Der Atomstaat“ und „Der Jahrtausendmensch“.

Links:
Wer war Robert Jungk?
Who was Robert Jungk?
Robert-Jungk-Bibliothek für Zukunftsfragen

Titelbild: Lillian Birnbaum