Um „Fluidität“ und „Diversität“ im Kontext von Bildungsprozessen ging es in der 60. Ausgabe von JBZ-Zukunftsbuch mit Prof. Dr. Manfred Oberlechner, Hochschulprofessor für Soziologie, Schwerpunkt Interkulturelles Lernen und Migrationspädagogik, sowie Prof. Dr. Robert Schneider-Reisinger, Hochschulprofessor für Erziehungswissenschaft und Inklusion und Beauftragter für inklusives Studieren; beide Pädagogische Hochschule Salzburg Stefan Zweig. Wir sprachen mit ihnen über die von ihnen herausgegebenen Sammelbände „Fluidität bildet“ und „Diversitätssensible PädagogInnenbildung in Forschung und Praxis“.

Das Gespräch kreiste um Begriffe wie „flüssige Moderne“, „Verflüssigung von Sinnzusammenhängen und Wissensordnungen“, „Fragmentierung“, „Transkulturalität“, „kulturelle Differenzerfahrungen“ (von internationalen Studierenden) sowie „inklusive Hochschulen“. Bildung der Verwertungs- und Optimierungslogik zu entreißen und als „Entfaltung individueller Fähigkeiten und Potenziale“ zu begreifen, wurde ebenso angesprochen wie die Gefahr ethnischer oder religiöser Identitätsfestlegungen („Rhetoriken kultureller Differenz“) im Sinne der „Identitätsfalle“ nach Amartya Sen. Der Umgang mit Ambiguitäten und die Förderung des Dialogs wurden als Ziele von Bildung festgemacht, Sensibilität für Diversität in ihren vielen Ausprägungen, etwa in Bezug auf Herkunft, Biografie, sozialem Status oder Geschlecht, als wichtiger Aspekt von PädagogInnenbildung benannt. Dabei gehe es darum, so die beiden Experten, Polarisierungen entgegenzuwirken und Räume des Gesprächs (in „Republiken der FreundInnen“) zu eröffnen.

Moderation und Kurzbericht: Hans Holzinger