„Wir Profis sollen Lego spielen!“ – lautet eine häufige Reaktion am Beginn von Workshops, so Harald Russegger über die anfängliche Skepsis gegenüber „Lego Serious Play (SLP)“ bei vielen Teilnehmenden. Doch diese Skepsis verfliege schnell, wenn man ins Werken mit den Händen kommt. So war es auch beim mittlerweile 64. Workshop der MethodenAkademie, die die JBZ gemeinsam mit dem Salzburger Bildungswerk u. a. Partnern durchführt.

Zum Einüben bekamen wir zunächst drei Einzelaufgaben gestellt: Wir bauten ein Flugzeug, dann unseren Lieblingsplatz und schließlich sollten wir ein schönes Erlebnis darstellen, um auch das Geschichtenerzählen („Storytelling“) mit Legosteinen zu erproben. Bereits diese Übungen illustrierten gut, was Russegger an Theorie nachlieferte. Es gehe darum, etwas Hinreichendes zu bauen, aus dem man erkennt, was gemeint ist (und nicht um perfekte Wiedergabe der Realität). Wieder mit den Händen zu arbeiten, spreche neue Gehirnareale an. Und wieder das spielende Kind in uns zu aktivieren, fördere die Kreativität.

Im zweiten Teil des Workshops bauten wir ein „Dorf der Zukunft“ – zunächst für uns alleine. Dann ging es darum, aus den Einzelentwürfen ein gemeinsames Dorf zu entwickeln. Auch in dieser Übung zeigte sich, dass durch das Bauen an Modellen viele kreative Ideen entstehen. Räumliche Visualisierungen helfen, in kurzer Zeit spannende Entwürfe zu realisieren – von Solarsiedlungen über belebte öffentliche Räume bis hin zu futuristischen Anlagen. Interessant dabei, dass in vielen der Entwürfen Grünanlagen und Wasserelemente eine große Rolle spielten. Ein Plädoyer dafür, die Natur wieder viel stärker in die Stadt zu holen.

Wo wird Lego Serious Play eingesetzt? Die Methode eigne sich für die Entwicklung neuer Geschäfts- und Produktideen ebenso wie für die Einleitung von Änderungsprozessen oder Problemlösungen, so Russegger, der mit der Methode beispielsweise an der Privatuniversität Seekirchen im Bereich Marketing arbeitet. Serious Lego Play darf ohne spezielle Ausbildung von jedem und jeder Person eingesetzt werden, es empfiehlt sich aber, dies zeigte der Workshop, eine Einführung durch eine/n erfahrene/n Expert/in.

Ein Handbuch „Serious Work. How to facilitate meetings & workshops using the Lego Serious Play-Method“ gibt wertvolle Anregungen für Einsatzmöglichkeiten. Bericht & Fotos: Hans Holzinger, JBZ. Koordination der MethodenAkademie: Wolfgang Hitsch, SBW.

Hier geht es zum Herbstprogramm 2021. Anfragen an den Referenten Harald Russegger gerne über seine Homepage.