Ideen für das Einsparen von Treibhausgasen und für Forderungen an die Politik

Ideen für das Einsparen von Treibhausgasen und für Forderungen an die Politik

Für regelmäßig Auto(mit)fahrende: Halbierung der gefahrenen Kilometer durch Fahrgemeinschaft oder Umstieg auf den Öffentlichen Verkehr für die Fahrt zur Arbeit oder in die Schule. Bei kurzen Wegen ist man ohnedies mit dem Rad am besten unterwegs.
Zur Info: 1000 Liter Benzin, also gut 25 Tankfüllungen, entsprechen einer Tonne CO2. Ein Mittelklassewagen verursacht auf 10.000 km ca. 1,5 t CO2, wenn man seine Autokilometer im Jahr auf 3500 reduziert, spart man eine Tonne CO2 ein. Die Österreicher/innen legen im Durchschnitt 200 km pro Woche mit dem Auto zurück (bei einem angenommenen Besetzungsgrad von 1,5 Personen sind das immerhin 150 Fahrzeugkilometer). 50 km fahren sie im Durchschnitt mit Bahn, Straßenbahn oder öffentlichem Bus. Mitzufahren statt alleine zu fahren spart auf einer dreistündigen Autofahrt etwa 150 Kilogramm CO2. Fahrten innerhalb Österreichs und in die Nachbarländer sind leicht mit dem (Nacht-)Zug machbar und verursachen nur einen Bruchteil der CO2-Emissionen von Flugreisen.
Vorschläge an die Politik: CO2-Steuer, die wirkt und zum Umdenken/schwenken auffordert; keine Subventionen mehr für fossile Infrastrukturen.

Für Vielflieger: Reisen mit Fernzügen statt mit dem Flugzeug, Kurzstreckenflüge generell vermeiden, bei Geschäftsmeetings Umstieg auf Online-Konferenzen, Fernreisen nur alle drei Jahre oder gar nicht mehr
Zur Info: 5 Stunden verbringt der Durchschnittsösterreicher im Jahr im Flugzeug, das entspricht ca. 3500 Flugkilometern bzw. 2 innereuropäischen Flugreisen im Jahr oder einer Fernreise alle 5 Jahre.
Vorschläge an die Politik: Besteuerung von Flugbenzin, kein weiterer Ausbau von Flughäfen

Für Menschen in Altbauten: Sich für die Wärmedämmung des Gebäudes einsetzen bzw. für Hausbesitzende Wärmedämmung selber umsetzen, Umstieg auf Erneuerbare Energien für Heizung und Warmwasser,
Zur Info: Drei Viertel der Altbauten in Österreich sind noch nicht thermisch saniert. Zudem gibt es noch 600.000 Ölheizungen und noch bedeutend mehr Gasheizungen. Laut Klimabündnis Salzburg ist die Heizung der größte Energieverbraucher im Haushalt, das Heizen macht rund 50 Prozent der Haushaltsenergie aus. Das Beheizen von Gebäuden sowie die Aufbereitung von Warmwasser verursacht 10 Prozent der gesamten österreichischen Treibhausgas-Emissionen, davon entstehen rund 85 Prozent in privaten Haushalten. (Quelle: Klimaschutz leben)

Für Stromfresser: Energie einsparen ist der Königsweg, dazu Umstieg auf Ökostrom, Solarstrom vom eigenen Dach oder/und Beteiligung an einer Gemeinschaftsphotovoltaikanlage
Zur Info: Wer in Österreich ein Jahr lang Ökostrom statt konventionellen Strom bezieht, spart 657 Kilogramm CO2 ein.
Vorschläge an die Politik: Ersatz von Kohle- und Gaskraftwerken durch Solar- und Windkraftwerke


Für regelmäßig Fleisch/Wurst-Essende: Halbierung des Fleischkonsums oder Umstieg auf vegetarische Ernährung
Zur Info: Die Produktion von Fleisch und Fisch erfordert einen großen Energieaufwand, da ein Tier mehrere Einheiten pflanzliche Nährstoffe aufnehmen muss, um eine Einheit tierischen Nährstoff liefern zu können.
1 kg Schweinefleisch erfordert 28 m² Acker für Mastfutter und verursacht 2,67 kg CO2
1 Liter Milch erfordert 15 m² v.a. Grasfläche und verursacht 0,23 kg CO2
1 kg Roggen (Brot) erfordert 3,7 m² Ackerfläche und verursacht 0,26 kg CO2
1 kg Gemüse erfordert 0,6 m² Ackerfläche und verursacht 0,05 kg CO2
1 kg Obsterfordert Baum/Ackerfläche 0,9 m²und verursacht0,33 kg CO2
Keine Lebensmittel in den Müll: Durchschnittlich wirft jede*r Österreicher*in 82 Kilogramm Lebensmittel pro Jahr weg. Ein bewusster Umgang damit, insbesondere bewusstes Kaufen, beugt Verschwendung vor.
Vorschläge an die Politik: Verbot von Massentierhaltung, Verbot von Tiertransporten über weite Strecken, Agrarförderung nach ökologischen und tierethischen Kriterien

Für Shoppingfreaks: Den Konsum reduzieren, Dinge lange nutzen, beim Kauf auf Qualität und Langlebigkeit achten
Zur Info: Da in allen Produkten Ressourcen und Energie steckt, verursachen wir mit dem Kauf von Produkten immer auch Treibhausgase. Wir brauchen daher nicht nur ökologisch zertifizierte Produkte (etwa Österreichisches Umweltzeichen), sondern müssen auch unseren Konsumstil hinterfragen. Nach dem Motto: Weniger kann mehr sein! Oder „Gut leben statt viel haben!
Vorschläge an die Politik: Einführung von Mehrweggebinden, von Reparatursiegeln und längeren Garantiefristen.

PS: Weitere Vorschläge von Schulklassen und Einzelpersonen nehmen wir gerne entgegen.

Weitere Infos

*Die Daten entstammen dem Ökologischer Fußabdruck-Spiel, das die Robert-Jungk-Bibliothek im Auftrag des Landes Salzburg entwickelt hat, sowie dem CO2-Rechner des Forum Umweltbildung.