„Betroffene zu Beteiligten machen“ – so lautet ein vom Zukunftsforscher Robert Jungk geprägtes Motto für demokratische Teilhabe. Gemeinsam mit Norbert Müllert hat er ein Verfahren entwickelt, das die Sichtweisen, Wünsche und Ideen möglichst vieler berücksichtigt: die Zukunftswerkstatt. Mit der Ausbildung „Zukunftswerkstätten gekonnt anleiten“ bieten wir mehr Menschen die Möglichkeit, mit dieser innovativen Methode zu arbeiten.

Die Robert-Jungk-Bibliothek für Zukunftsfragen (JBZ) arbeitet seit gut 30 Jahren mit der Methode Zukunftswerkstatt und hat diese – basierend auf zahlreichen Erfahrungen und der Integration neuer Elemente – laufend erweitert.

Zukunftswerkstätten können vielfältig eingesetzt werden:

  • in der partizipativen Erarbeitung von gesellschaftlichen Zukunftsszenarien (etwa zur Arbeitswelt, der Digitalisierung, dem Klimaschutz),
  • in der Beteiligung von Bürgern und Bürgerinnen (etwa in der Entwicklung von Zukunftspfaden für die eigene Kommune oder die Umsetzung von Stadtteilprojekten),
  • im gemeinsamen Entwickeln von Zukunftsideen und Perspektiven (etwa in Unternehmen durch die Belegschaften),
  • in der Mitsprache der Betroffenen in der Ausgestaltung von Infrastrukturen und Räumen (etwa in Schulen, Jugendzentren oder Stadtteilen).

In diesem nunmehr 4. Ausbildungslehrgang sollen Menschen, die (gerne) mit Gruppen arbeiten, dazu angeleitet werden, Zukunftswerkstätten selbst durchzuführen. Der Lehrgang basiert auf der Erfahrung der JBZ in mittlerweile hundert Zukunftswerkstätten-Projekten und ist derzeit der einzige, der im deutschen Sprachraum angeboten wird.

Vermittelt werden Basics im Umgang mit Gruppen, der methodische Aufbau und Ablauf von Zukunftswerkstätten, die Anwendung von Elementen der Kreativitätsförderung sowie des gemeinsamen Entwickelns von Projektideen. Zudem werden die Rahmendbedingungen für das Gelingen von Zukunftswerkstätten reflektiert – von der Planung der Werkstatt über die Rolle der Moderation bis hin zur Dokumentation der Ergebnisse.

Der Lehrgang besteht aus zwei Modulen zu jeweils eineinhalb Tagen und inkludiert die Durchführung einer begleiteten Probe-Zukunftswerkstatt bzw. einer Übungswerkstatt in „Realsituation“ durch die Teilnehmenden.

Zum Programm: Zukunftswerkstätten gekonnt anleiten | Ausbildung 2024

Ablauf

9. Februar, 14:00 – 19:00 Uhr
14:00 Ankommen & Vorstellungsrunde
14:30 Einführung in den Kurs: Woher kommen die Zukunftswerkstätten
15:30 Einstieg in die Methode
18:00 Auf den Spuren Robert Jungks -Stadtspaziergang für Interessierte

10. Februar, 09:00 – 18:00 Uhr
09:00 Durchführung einer Übungswerkstatt
12:00 Mittagessen
13:30 Fortsetzung der Übungswerkstatt
17:00 Reflexion

23. Februar, 14:00 – 19:00 Uhr
14:00: Vorbereitung eigener Zukunftswerkstätten
17:30 Inputs internationaler Zukunftswerkstättenmoderator:innen
18:00: Reflexion und Austausch

24. Februar, 09:00 – 18:00 Uhr
09:00 Durchführung eigener Übungswerkstätten
12:30 Mittagessen
14:00 Durchführung eigener Übungswerkstätten & Reflexion
17:30 Zertifikatsverleihung

Methodische Leitung: Mag. Hans Holzinger (JBZ), Sarah Untner (Gründerin und Inhaberin von „raumsinn. Büro für partizipative Regional- und Quartiersentwicklung“), Carmen Bayer (JBZ)
Gruppengröße: max.  20 Teilnehmer:innen
Kursgebühr: 300,- € inkl. Skriptum sowie Mittagessen an den Samstagen
(ermäßigt für in Ausbildung Stehende, Arbeitssuchende: 200,- €)

Termin 2024: 09.-10. und 23.-24. Februar 2024 sowie ein zusätzlicher Abendtermin via Zoom zwischen den Ausbildungswochenenden: 14. Februar, 18.00 – 19.30 Uhr, Qualitätsanforderungen in Beteiligungsprozessen. Input von Marion Stock, Stiftung Mitarbeit

Termin 2025: 07.-08. und 21.-22. Februar 2025 sowie ein zusätzlicher online Austausch zwischen den Modulen

Ort: JBZ, Robert-Jungk-Platz 1 / Strubergasse 18, 5020 Salzburg

Alle Lehrgangsteilnehmer und Teilnehmerinnen erhalten ein Zertifikat.
Für Pausenverpflegung ist gesorgt.

Anmeldung: www.jungk-bibliothek.org/preise-anmeldung
Mehr Informationen zur JBZ-Zukunftswerkstatt inkl. Referenzen: www.jungk-bibliothek.org/zukunftswerkstaetten

In Kooperation mit „Stiftung Mitarbeit“, Bonn

Vortragende:

Mag. Hans Holzinger ist pädagogischer Leiter der JBZ und war Begründer der MethodenAkademie, die seit 2016 mit Partnern durchgeführt wird. Er moderiert seit über 20 Jahren Zukunftswerkstätten. Von 2010-2014 lehrte er Kreative Partizipationsmethoden an der Alpen-Adria-Universität Klagenfurt, an der FH Salzburg lehrt er als Gastreferent Partizipationsmethoden für Gruppen.

Mag.a Sarah Untner ist Gründerin und Inhaberin von „raumsinn. Büro für partizipative Regional- und Quartiersentwicklung“, Soziologin, Kommunikationswissenschafterin, Mediatorin, Expertin für Beteiligungsprozesse und Lehrbeauftragte an der Fachhochschule Salzburg.

Carmen Bayer BA (Assistenz) ist wissenschaftliche Mitarbeiterin der JBZ und Moderatorin von Zukunftswerkstätten