Im JBZ Podcast „Wie jetzt? Wie morgen?“ unterhält sich das Team der Robert-Jungk-Bibliothek mit spannenden Gästen über Hintergründe und Bedingungen der Gegenwart und stellt Fragen nach der Zukunft. Dabei verbleiben wir in der Tradition Robert Jungks der bereits 1965 schrieb:
„Viel eher dürfte das heute schon immer dringender geforderte multilaterale, interdisziplinäre Gespräch zu einem Hauptgegenstand der ‚Futurologie‘ werden.“
Europa muss sich rechnen
Inflation, Energiekrise, steigende Staatsverschuldung, sinkende Wettbewerbsfähigkeit, löchrige Außengrenzen: Der wirtschaftliche Zustand Europas sei düster, obwohl gerade in geopolitisch gefährlichen Zeiten ein starkes, dynamisches Europa der beste Garant für Prosperität und Sicherheit der Mitgliedstaaten wäre. Dazu kommt der Eindruck, europäische Politik sei bürokratisch und bürgerfern, gefangen in Streitereien über Verteilungsfragen.
Im Podcast fragt Stefan Wally den Direktor des Österreichischen Institutes für Wirtschaftsforschung (WIFO) Gabriel Felbermayr, ob diese pessimistische Sicht richtig ist. In seinem Buch „Europa muss sich rechnen“ hält Felbermayr dagegen. Europa stehe besser da, als viele meinen. Um aber weiterhin Wohlstand und Sicherheit zu garantieren, müsse die EU spürbare Vorteile für die Bürger:innen und für die Länder bringen.
Im zweiten Teil sprechen Stefan Wally und Carmen Bayer mit Hans Holzinger über das Buch „Ökonomie(n) mit Zukunft. Jenseits der Wachstumsillusion“ vom renommierten Umweltökonom Reinhard Loske. Holzinger, selbst langjähriger Mitarbeiter der Robert-Jungk-Bibliothek, Transformationsforscher und Autor betont den wesentlichen Unterschiede zwischen Felbermayr und Loske. Während Loske als Vertreter der Postwachstumsbewegung beschrieben werden kann, bewegt sich Felbermayr im Rahmen des Grünen Wachstums, wie es der Green New Deal der EU postuliert. Für Loske ist entscheidend, dass es auch in Nachhaltigkeitsfragen immer um die Wirtschaft geht, wenngleich der wichtige Umbau der Wirtschaft nur Schritt für Schritt und mit enger Zusammenarbeit mit Staaten gelingen kann. Neben wirtschaftlichen Aspekten schreibt Loske auch von einem notwendigen Wertewandel, um mögliche Transformationsschritte auch demokratisch legitimieren zu können. Für Loske steht jedenfalls fest: Wir befinden uns jetzt im entscheidenden Jahrzehnt.
Shownotes:
Unser Buchmagazin: https://www.prozukunft.org/
Zum Buch „Europa muss sich rechnen“ von Gabriel Felbermayr: https://www.brandstaetterverlag.com/buch/europa-muss-sich-rechnen/
Rezension von Hans Holzinger zum Buch „Ökonomie(n) mit Zukunft. Jenseits der Wachstumsillusion“ von Reinhard Loske: https://www.prozukunft.org/buecher/oekonomien-mit-zukunft
Das aktuelle Buch von Hans Holzinger „Wirtschaftswende Transformationsansätze und neue ökonomische Konzepte im Vergleich“: https://www.oekom.de/buch/wirtschaftswende-9783987261022 sowie: https://hans-holzinger.org/
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Was Stadtplanung mit Ihrer Gesundheit zu tun hat
Durch die vielen versiegelten Flächen, die Gebäudestruktur und den geringen Anteil an Grünflächen ist es in Städten vor allem im Sommer deutlich wärmer als im Umland. Dieser Erwärmung kann aber auch in Zeiten der Klimakrise mit einer klugen, zukunftsfähigen Stadtplanung entgegengewirkt werden. Denn besonders die fehlende nächtliche Abkühlung beeinträchtigt die Gesundheit der Stadtbewohner:innen maßgeblich. Zudem beeinflusst der Verkehr die Luftqualität, weshalb auch Atemwegserkrankungen in Städten vermehrt auftreten. Welche Faktoren noch berücksichtigt werden müssen und wie eine gesunde, nachhaltige Stadt aussehen kann, wird im Rahmen der Veranstaltung mit Expert:innen diskutiert.
Im zweiten Teil des Podcasts sprechen Stefan Wally und Carmen Bayer über das Buch Autokorrektur – Mobilität für eine lebenswerte Welt von Katja Diehl und suchen nach großen und kleinen Schritten hin zu einer nachhaltigen und gesunden Stadt.
Input: Johannes Horak, Stadtklimatologe der Stadt Linz | Ilonka Horvath, Gesundheit Österreich
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Afghanistan zwischen Hoffnung und Scheitern
Kaum ein deutscher Journalist kennt Afghanistan so gut wie Wolfgang Bauer. Der Zeit-Reporter war viele Male vor Ort, machte die Schicksale der Menschen in preisgekrönten Reportagen anschaulich. Früh warnte er vor einer Rückkehr der Taliban. Im August 2021 wurde einer seiner engsten Mitarbeiter ermordet. Nach dem Fall Kabuls kehrte Wolfgang Bauer noch einmal zurück. Er bereiste das Land, suchte Orte auf, die er in den letzten 20 Jahren besucht hat. In seinem 2022 erschienenen Buch „Am Ende der Straße“ geht er der Frage nach: Warum ist der Westen in Afghanistan gescheitert? Was hat dieses Scheitern mit der milliardenschweren Entwicklungshilfe zu tun? Und wie geht es weiter? Wolfgang Bauer spricht über seine wichtigsten Erkenntnisse und reflektiert auch die jüngsten Entwicklungen.
Im Anschluss daran sprechen Stefan Wally und Carmen Bayer über das Buch Globale Solidarität. Wie wir die imperiale Lebensweise überwinden und die sozial-ökologische Transformation umsetzen von Alexander Behr.
Input: Wolfgang Bauer | Buchautor und Journalist
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(c) Andy Spyra
Unveränderbare Welt? Über den Verlust von Verständigung und Gestaltbarkeit
Die Welt ist gestaltbar. Darüber, wie das aussehen soll, können wir streiten. Diese beiden wichtigen Überzeugungen stellt Alexandra Schauer, wissenschaftliche Mitarbeiterin am Institut für Sozialforschung in Frankfurt, in Frage. Glauben wir wirklich noch, dass wir unsere Gesellschaft verändern können? Können wir wirklich noch in unseren Städten und der Öffentlichkeit gut darüber reden, in welche Richtung sich unser Gemeinwesen entwickeln soll? In ihrem Buch „Mensch ohne Welt“ rekonstruiert die Autorin, wie es dazu kam. Sie erzählt, wie sich unsere Zeiterfahrung, die Öffentlichkeit und die Stadt verändert haben. Was aber bedeutet dies für uns als vergesellschaftete Individuen, aber auch für die gesellschaftliche Entwicklung?
Danach plaudern Stefan Wally und Carmen Bayer über die Unterschiede zwischen den Generationen und was wir daraus für künftige Entwicklungen ableiten können. Das Buch, dass als Grundlage zur Diskussion dient ist "Generations: The Real Differences Between Gen Z, Millennials, Gen X, Boomers, and Silents―and What They Mean for America's Future" von Jean M. Twenge.
Link zum im Podcast erwähnten Beitrag mit Mario Wintersteiger, Universität Salzburg, zum Buch "The Fourth Turning" von William Strauss und Niel Howe: https://www.youtube.com/watch?v=jfm4_3VtM1A
Input: Alexandra Schauer | Institut für Sozialforschung, Frankfurt
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© Anni Reeh
+++ SONDERFOLGE TOGETHER 2050 Salzburg +++ Warum wir über Klima und Nachhaltigkeit streiten.
Die Klimaerwärmung ist eine große Herausforderung für Gesellschaften. Bisher gelingt es kaum, die nötigen Schritte zu unternehmen, um gegenzusteuern. Aber wo hakt es genau? Liegt es daran, dass viele Menschen handfeste materielle Interessen haben, ihren Wohlstand und ihre Lebensweise zu verteidigen? Oder spielen auch mehr oder weniger pro-ökologische und soziale Einstellungen eine Rolle? Gibt es, wie oftmals behauptet, eine Kluft zwischen angeblich hohem Umwelt- und Klimabewusstsein und dem unzureichenden Handeln, die es mit entsprechenden ökonomischen Anreizen zu überbrücken gilt?
An der Friedrich-Schiller-Universität Jena haben Forscherinnen und Forscher genauer hingesehen und untersucht, wie Interessensgegensätze im Zusammenspiel mit Mentalitätsunterschieden den Streit über Themen der sozial-ökologischen Transformation in der Gesellschaft prägen.
Input: Martin Fritz | Forschungsprojekt „Mentalitäten im Fluss (flumen)“ | Universität Jena
Nach dem Beitrag von Martin Fritz sprechen Stefan Wally, Johannes Haunschmid und Carmen Bayer von der JBZ über das Buch "Für Pessimismus ist es zu spät" von der Klimawissenschafterin Helga Kromb-Kolb.
Mit Unterstützung der Kima- und Energiepartnerschaft „Salzburg 2050“.
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© Anne Günther-Mitsching | FSU Jena
+++ NEUES FORMAT +++ Funktionieren Gefängnisse eigentlich?
Machen Gefängnisse unsere Gesellschaft sicherer? Der Rechtsanwalt und ehemalige Gefängnisdirektor Thomas Galli zeichnet ein differenziertes Bild des Strafvollzugs. Unbestreitbar gibt es ein Bedürfnis der Gesellschaft nach Strafe: Wer gegen Gesetze verstößt, soll nicht ungeschoren davonkommen. Den Täter zur Verantwortung zu ziehen, ihn zur Reue anzuhalten, abzuschrecken, den Opfern Genugtuung zu verschaffen und die Gesellschaft vor Gefahren zu schützen – das sind die Hoffnungen, die sich an Gefängnisstrafen knüpfen. Aber aus seiner jahrzehntelangen Erfahrung weiß Thomas Galli: Selten wird auch nur eines dieser Ziele erreicht.
Darüber hinaus unterhalten sich Stefan Wally und Carmen Bayer über das neue Buch der Extremismusforscherin Julia Ebner: Massenradikalisierung: Wie die Mitte Extremisten zum Opfer fällt. Warum unsere Demokratie bedroht ist wie noch nie.
Zum Video mit Julia Ebner: https://jungk-bibliothek.org/2023/05/02/julia-ebner-massenradikalisierung-und-wie-man-widerstand-dagegen-leisten-kann-jbz-tv/
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(c) privat
+++ NEUES FORMAT +++ Textilien im Wandel: Nachhaltigkeit in Mode
In einer globalen Gesellschaft, die sich zunehmend für Umweltbelange sensibilisiert, nimmt die Bedeutung von Nachhaltigkeit in der Modeindustrie stetig zu. Die Anforderungen und Verpflichtungen im Hinblick auf den schonenden Umgang mit Ressourcen, die Sicherstellung fairer Arbeitsbedingungen und die Förderung umweltfreundlicher Produktionsverfahren rücken dabei verstärkt ins Blickfeld.
Die Expertin für Nachhaltigkeit Jana Christelle Stamm konzentriert sich dabei besonders auf Emissionen und Umweltaspekte im Zusammenhang mit Textilmaterialien.
Im Anschluss an das Gespräch mit Jana Christelle Stamm mit Michaela Hinterkörner stellt das Team der Robert-Jungk-Bibliothek, Stefan Wally, Carmen Bayer und Michaela Hinterkörner das Buch "Von schrumpfenden Tintenfischen und windfesten Eidechsen: Faszinierende Antworten der Natur auf die Klimakrise" von Thor Hanson vor.
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(c) privat
+++ NEUES FORMAT +++ (Wie) Funktionieren unsere Grenzen?
Ist eine europäische Gesellschaft denkbar, die einen menschenwürdigen Umgang mit Migration lebt?
Gerald Knaus, Migrationsforscher, Berater und Buchautor stellt sich diese Frage seit Jahren. Als Forscher, Berater und Buchautor verfolgt er die Entwicklung der Migration und unseres Umgangs damit. Wo stehen wir heute? Der Flüchtlingsschutz scheint global in der Krise. Regelmäßig entscheiden sich Regierungen für Pushbacks. Diese verstoßen zwar gegen nationale und internationale Rechtsnormen, doch werden sie immer weiter normalisiert, auch in der EU. Doch wenn Gesetze und Konventionen offen missachtet werden und dies geleugnet wird, kann dies nicht ohne Auswirkung auf unsere Demokratien bleiben.
Nach dem Gespräch mit Gerald Knaus unterhalten sich Stefan Wally und Carmen Bayer über das Buch Exit. Warum Menschen aufbrechen. Globale Migration im 21. Jahrhundert von Gerhard Faist
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Robert-Jungk-Bibliothek in Kooperation mit der FH Salzburg und der Initiative Freies Wort
(c) FrancescoScarpa
++ + NEUES FORMAT +++ Was kann Diplomatie leisten? Ein persönlicher Rückblick von Leigh Turner
In dieser Ausgabe fragen wir den ehemaligen britischen Botschafter in Österreich Leigh Turner, was er über die Diplomatie und auch über Österreich gelernt hat. Welche Erfahrungen waren generell für ihn prägend in den Jahrzehnten seines Dienstes? Was macht einen Diplomaten aus? Was kann Diplomatie heute leisten? Und wie sieht die Diplomatie der Zukunft aus? Das Buch „The Hitchhiker’s Guide to Diplomacy: Wie Diplomatie die Welt erklärt“ dokumentiert seine Erfahrungen und Schlussfolgerungen.
Im Anschluss daran sprechen die beiden Moderator:innen Stefan Wally und Carmen Bayer über das Buch Underground Empire. How America Weaponized the World von Henry Farrell und Abraham Newman
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(c) Foreign Office
Aufwachsen im digitalen Zeitalter
In der digitalen Ära prägt der freie Zugang zu Informationen, Online-Lernressourcen, sozialen Medien und Netzwerken maßgeblich die Erfahrungen und Entwicklungen junger Menschen. Diese Zugänge bergen jedoch neue Herausforderungen, die es zu bewältigen gilt. Dazu gehören Themen wie Datenschutz, Cybermobbing oder Fake News. Doch auch daraus resultierende gesundheitliche Aspekte wie Bewegungsmangel, Schlafstörungen und Suchtverhalten dürfen nicht außer Acht gelassen werden. Daniel Hajok widmet sich dem Thema der partizipativen Potenziale des Internets und der Onlinedienste sowie den erweiterten Gefahren, die die Persönlichkeitsentwicklung junger Menschen betreffen. Dabei werden verschiedene Risikofaktoren im Zusammenhang mit Inhalten, Konsum, Kommunikation und Verhalten beleuchtet.
Input: Daniel Hajok | Universität Erfurt
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Mit den Gerichten gegen die Klimakrise?
Klimaschutz – eine Herausforderung für Staat und Gesellschaft? Welche Rolle spielen Gerichte im Umgang mit der Klimakrise? Welche Erfahrungen gibt es?
Klimaklagen sind ein weltweites Phänomen. Sehr zahlreich sind Klagen von Bürger:innen, Umweltorganisationen oder Kommunen gegen den Staat: Ziel ist es, dass Gerichte den Gesetzgeber oder die Verwaltung zur besseren Umsetzung der Übereinkommen der Vereinten Nationen (UN) zum Klimaschutz verpflichten. Daneben gibt es aber auch zahlreiche Klagen gegen Unternehmen auf Reduktion ihrer CO2-Emissionen bzw. auf Schadenersatz.
Input: Gerhard Schnedl ist Assistenzprofessor für Öffentliches Recht und Politikwissenschaft an der Universität Graz und Mitglied des dort eingerichteten Forschungszentrums für Klimaschutzrecht ClimLaw:Graz, sein Arbeitsschwerpunkt liegt im Bereich des österreichischen und europäischen Umweltrechts. Er ist Verfasser zahlreicher Publikationen zum Umwelt- und Klimaschutzrecht, u.a. eines Lehrbuchs „Umweltrecht“ (Facultas 2020) sowie Mitherausgeber der im Verlag Österreich erscheinenden Zeitschrift „Nachhaltigkeitsrecht (NR)“.
Der Beitrag entstand im Rahmen der Klima- und Energiepartnerschaft „Salzburg 2050“.
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Unserer Zukunft auf der Spur. Die Natur des Menschen und die Herausforderungen der Gegenwart
„Wozu ist der Mensch im Stande?“ Das fragt sich angesichts der Herausforderungen, vor denen wir stehen, sei es Klimawandel, Krieg oder Diskriminierung, die Kulturanthropologin Bettina Ludwig. Ludwig blickt zurück, um der Zukunft auf die Spur zu kommen. Es kursieren eine ganze Menge Annahmen und Überzeugungen darüber, was den Menschen ausmacht. Wir wollen immer mehr, als wir haben. Wir sind eine gewalttätige Spezies. Wir sind getrieben und haben niemals genug Zeit. Hinter diesen Glaubenssätzen lauert die Idee von der „Natur des Menschen“.
Bettina Ludwig stellt mit ihren Forschungen unser Welt- und Menschenbild auf den Kopf. Sie argumentiert, dass Menschen vor allem kulturell bedingt handeln, und nicht, „weil sie eben so sind“. Aus dem Blick zurück entwickelt Ludwig eine Vision für die Gesellschaft und bricht damit eine Lanze für Optimismus und eine gute Portion Realismus.
Input: Bettina Ludwig | Kultur- und Sozialanthropologin
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Wohin entwickelt sich Italien?
Vor etwa einem Jahr kam es zu einem vielbeachteten Regierungswechsel in Italien. Mit Spannung war erwartet worden, ob das von der Postfaschistin Giorgia Meloni geführte Rechtsbündnis die propagierte radikale Wende umsetzen wird. Weil Meloni in der Frage des Ukraine-Krieges, selbst gegen den Willen ihrer Koalitionspartner, hundertprozentig bündnistreu auf NATO- und EU-Linie geblieben ist, hat sie international große Akzeptanz geerntet. Auch in ihrer Anti-EU-Rhetorik hat sie abgerüstet, um die Italien zustehenden 200 Milliarden aus dem Next-Generation-Recovery-Fund nicht zu gefährden. Umso entschlossener arbeitet die ultrarechte Regierung an der Verschärfung der Politik in Fragen Migration und Flüchtlinge, an Einschnitten im Sozialen, an einer konservativen Familien- Bildungs- und Minderheitenpolitik sowie an Law-and-Order-Erlässen. Melonis Popularität ist seit ihrer Wahl ungebrochen.
Input: Lorenz Gallmetzer | Journalist, Buchautor
Lorenz Gallmetzer stammt aus Bozen, arbeitete viele Jahrzehnte als Reporter, Auslandskorrespondent und Sendungsleiter des ORF und beschäftigt sich intensiv mit der italienischen Politik. Vor einem Jahr haben wir ihn gebeten, für uns die Entwicklung des Landes mitzuverfolgen und bei der nun anstehenden Montagsrunde eine Einschätzung abzugeben, welche Entwicklungen wir in Italien sehen und erwarten könnten.
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Tradition – Vielfalt – Wandel. Traditionen als Brücken zur Integration
In den Alpenregionen spielen Traditionen eine wichtige Rolle, da sie Sicherheit bieten, das Verständnis für die Lebensweise in der Region fördern und das Miteinander der Menschen stärken. Traditionen können jedoch auch trennend wirken, wenn sie exklusiv betrachtet werden.
Die Pflege und Öffnung von Traditionen für Zugewanderte ist ein Schlüssel zur Integration, ebenso wie die Offenheit der Mehrheitsgesellschaft gegenüber den Kulturen der Neuankömmlinge. Dies ermöglicht den Menschen, ihre eigenen Traditionen zu bewahren und gleichzeitig produktiv in die neue Gesellschaft einzubringen.
Es stellt sich jedoch die Frage, wie sich Traditionen angesichts gesellschaftlicher Entwicklungen und Migration verändern. Kann eine eingewanderte Tradition Teil einer gemeinsamen Identität werden und welche Rolle spielen Traditionen in Bezug auf die Integration und Identitätsbildung?
Input: Yvonne Kirchmauer | Land Salzburg, Projekt „Tradition – Vielfalt – Wandel“
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Energiesparmaßnahmen. Über Mythen und Lifehacks zum nachhaltigen Heizen
Die krisen- und kriegsbedingten Entwicklungen der Energiepreise sorgen für Verunsicherung und hohe finanzielle Mehrbelastungen vieler Haushalte. Es ist daher nicht verwunderlich, dass viele auf Energiespartipps zurückgreifen und versuchen, mit kleinen Anpassungen effizienter zu heizen. Welche Maßnahmen dabei wirklich helfen und was sonst noch getan werden kann, hat die Robert-Jungk-Bibliothek für Zukunftsfragen mit zwei Experten diskutiert.
Input:
Georg Thor | Energieberatung Salzburg
Wilhelm Fenninger | Obmann-Stv. Österreichischer Verband gemeinnütziger Bauvereinigungen (GBV) – Landesgruppe Salzburg, Obmann Gemeinnützige Wohn und Siedlungsgenossenschaft „Die Salzburg“
In Kooperation mit Smart City Salzburg
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Veränderte Bedingungen. Was die Klimakrise für den Tourismus im Land Salzburg bedeutet
Die Entwicklung des Klimas wirkt sich auch auf die Landschaft im Bundesland Salzburg aus. So muss etwa im Alpenraum von einem Temperaturanstieg um 1,5 °C bis zur Mitte des Jahrhunderts im Vergleich zu heute ausgegangen werden. Was bedeutet das aber für den Tourismus? Welche Anpassungsstrategien plant das Land, wie reagieren Gemeinden und Betriebe auf diese Herausforderung?
Diese und weitere Fragen wurden im Zuge der Kooperationsveranstaltung Together 2050 diskutiert und im Gespräch mit Kurt Luger vertieft.
Together 2050 ist eine Kooperation der Robert-Jungk-Bibliothek für Zukunftsfragen mit SALZBURG 2050, der Klima- und Energiestrategie des Landes Salzburg und der Universität Salzburg.
Input: Kurt Luger | Universität Salzburg
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Jedes Leben eine Zeitreise. Über die Beschleunigung der Welt
Was einst ferne Welten der Science Fiction waren, kommt nun immer schneller auf uns zu. Neue Technologien, neue Arten des Arbeitens und Konsumierens waren einst weit entfernt, heute kommen sie in unserem Leben an. Dachte man einst noch an ein zyklisches Kommen und Gehen in der Welt, ersetzten wir dies durch die Idee des Fortschritts. Nun scheinen wir in einer sich immer weiter beschleunigenden Welt zu leben, die am Ende eines Menschenlebens so aussehen wird, wie wir sie uns in unserer Kindheit nicht vorstellen konnten.
Das hat viele Folgen: Es fordert von uns Menschen schnelle Anpassungsleistungen. Es fordert, wie in jeder Zeitreise, Bekanntes zurückzulassen. Es führt zu Brüchen zwischen jenen, die mitkommen und denen, die nicht mitwollen und jenen, die nicht mithalten. Selbst unser Zeitempfinden ändert sich, je nachdem, welche Position wir einnehmen.
Ina Paul-Horn forscht zu diesen Fragestellungen. Wir fragten sie nach ihren Befunden, ihren Erklärungen für die Dynamik, ihrer Einschätzung, wo wir landen werden, und was bei aller Veränderung gleich zu bleiben scheint.
Input: Ina Paul-Horn | Fakultät für Kultur und Bildungswissenschaften der Universität Klagenfurt
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Fantasy. Die (politische) Kulturgeschichte eines Genres
Die Fantasy hat sich in den letzten Jahrzehnten zu einem der beliebtesten Genres der Populärkultur entwickelt – mit vielen Bestsellern, aufwendigen Verfilmungen, eigenen Mythologien und darauf aufbauenden Rollenspielen.
Die Wurzeln der modernen Fantasy reichen jedoch bis in den englischen Ästhetizismus des 19. Jahrhunderts (William Morris) zurück und die bis heute stilprägenden Grundlagen wurden dann in den 1920er und 1930er Jahren gelegt. Bemerkenswert ist, dass die frühen Genre-Klassiker durchgehend von ausgesprochen kulturkritischen Autoren (J. R. R. Tolkien, H. P. Lovecraft und Robert E. Howard) verfasst wurden, die sich mit den Schattenseiten der industriellen Moderne auseinandergesetzt hatten. Vor diesem Hintergrund entstanden Erzählungen voller Schrecken und Wunder, voller Mythos und Magie. Und diese Erzählungen hatten auch in der Folgezeit immer dann Hochkonjunktur, wenn der jeweilige Zeitgeist einen „Ausbruch des Gefangenen“, eine Flucht aus dem modernen Status quo ersehnte. Oder wenn man zu der Überzeugung gelangte, dass auch die Welt der Mythen „nicht tot“ ist, sondern „ewig zu liegen vermag“.
Obwohl die Fantasy somit seit jeher an der Erschaffung anderer, imaginierter Welten arbeitete, wollte sie meist ausdrücklich nicht als Ort politischer Allegorien verstanden werden. Dennoch ist auffällig, in welchem Ausmaß das Genre immer wieder politischen Anfeindungen oder Versuchen ideologischer Vereinnahmung ausgesetzt war – und bis heute noch ist. Insofern ist auch die Frage nach dem Politischen bei Gandalf, Cthulhu, Conan & Co. relevant.
Input: Mario Wintersteiger | Universität Salzburg
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Das digitale Leben nach dem Tod
Das Leben nach dem Tod beschäftigt uns Menschen seit Jahrtausenden. Ändert die Digitalisierung jetzt alles? Ist es soweit? Machen wir uns mit der Künstlichen Intelligenz auf den Weg ins Jenseits? Hinter großen Schlagworten stehen konkrete Veränderungen und technologische Ideen. Freilich: Unsere digitalen Spuren überleben uns im Netz. Aber es ist mehr: Unsere digitalen Zwillinge existieren für uns weiter – auch wenn wir längst nicht mehr sind. Unsere Stimmen sprechen weiter. Künstliche Intelligenz errechnet auch, was wir sagen würden. Neue Filme und Fotos von uns tauchen weiterhin auf. Stellt das „Digital Afterlife“ uns die Unsterblichkeit in Aussicht? Dieser Vortrag versucht makabre Antworten – mit einer Prise schwarzen Humors.
Input: Harald Russegger | Universitäts-Dozent und Aktivist
Mehr Informationen: https://jungk-bibliothek.org/
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Alles. Immer. Besser. Nutzen und Gefahren der Selbstoptimierung
Ob durch Werbung, Ratgeber oder digitale Hilfsmittel – wir werden unablässig dazu animiert, uns selbst zu optimieren. Der Impuls, sich zu verändern, gehört zum Menschsein. Daraus speist sich die positive Botschaft der Selbstoptimierung: Wir können etwas für unsere Gesundheit und unser Glück tun. Heutzutage ist daraus eine Verheißung geworden. Glück und Erfolg scheinen nur eine Frage der bewussten Einstellung und des richtigen „Mindsets“.
Aber was ist, wenn damit am Ende gerade nicht eingelöst wird, was Selbstoptimierung verspricht, nämlich mehr Glück? Michael Girkinger forscht zu dem Thema und hat nun sein neues Buch vorgelegt.
Mehr Informationen: https://jungk-bibliothek.org/
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Kreislaufwirtschaft: Unglaublich, was man alles reparieren kann! Kooperation mit Smart City Salzburg
Ein Weiter-wie-bisher ist mit der Klimakrise nicht mehr zu vereinbaren. Was aber kann jede und jeder von uns tun? Eine verhältnismäßig einfach umzusetzende Maßnahme ist es, Produkte länger zu nutzen. Ein kaputtes Handydisplay etwa bedeutet nicht, dass das ganze Gerät in den Müll muss. Reparieren statt wegwerfen lautet ein Ziel der Kreislaufwirtschaft. Was genau zeichnet eine Kreislaufwirtschaft aus und wo gibt es in Salzburg Anlaufstellen, um defekte Geräte reparieren zu lassen?
Input: Sepp Eisenriegler | Reparatur- und Service Zentrum R.U.S.Z In
Kooperation mit Smart City Salzburg.
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Phantasie für bessere Politik. Konkrete Ideen und warum es sie braucht
Wo ist die politische Phantasie geblieben? Wo die Vision, die Utopie? Die fatalen Folgen der politischen Ideenlosigkeit werden durch die drohende Klimakatastrophe, den neoliberalen Sozialraub und die internationale Entsolidarisierung heute sichtbarer denn je. Die gute Nachricht: Der Verlust der politischen Phantasie, der in den letzten Jahrzehnten schleichend um sich gegriffen hat, ist kein natürlicher oder selbstverständlicher Prozess. Er ist umkehrbar.
Nina Horaczek und Walter Ötsch zeigen, warum politische Phantasie wichtig ist und was sie kann – auch anhand konkreter Beispiele, die sie für ihr Buch „Wir wollen unsere Zukunft zurück“ gesammelt haben.
Input:
Nina Horaczek | Journalistin | Der Falter | Wien
Walter Ötsch | Ökonom | Hochschule für Gesellschaftsgestaltung | Koblenz
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Nerds. Woher sie kommen und was sie schon erlebt haben
Nerds – das sind ungepflegte junge Männer in Holzfällerhemd, Hochwasserhose und Hornbrille, die sich für Computer interessieren und bei Frauen nicht sonderlich beliebt sind. Oder? Annekathrin Kohout zeichnet in ihrem Buch eine viel facettenreichere Geschichte nach. Sie führt vom spießigen Streber über den genialen Computerfreak bis hin zum Alten Weißen Mann. Dadurch gelingt ihr ein rasanter Ritt durch die Populärkultur und das Zeitalter der Informationsgesellschaft. Als das Informationszeitalter in den 1980er Jahren in seinen Anfängen steckte, galten Nerds als misanthropische Freaks und kauzige Streber. Während sie ihre Freizeit im heimischen Keller an komplizierte Geräte vergeudeten und sich von Tiefkühlpizza ernährten, genossen die High-School-Schönlinge ihre gesellschaftlichen Privilegien in vollen Zügen.
Doch der Erfolg neuer Informationstechnologien läutete einen ungeahnten Siegeszug der Nerdfigur ein. Nerds, damit verbanden sich nun Namen wie Bill Gates und Steve Jobs. Aus den einstigen Außenseitern wurden charismatische Insider: «Nerdig» wurde das neue «cool». Doch seit den 1990er Jahren wird die männliche, weiße, privilegierte Nerdfigur hinterfragt und politisiert.
Gerät der smarte Silicon Valley-Nerd im Licht dieser neuen Diskurse gar zum Alten Weißen Mann? Ist die große Zeit dieser für ein paar Jahrzehnte so wichtigen Sozialfigur schon wieder vorbei?
Input: Annekathrin Kohout | Kulturhistorikerin und Medienwissenschaftlerin
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Sich in Demokratien versöhnen
Der russische Angriffskrieg in der Ukraine, COVID-19, Klimapolitiken – unsere Gesellschaften müssen immer öfter mit Themen umgehen, die sie zunehmend polarisieren. Dieser Trend wird durch populistische Parteien und soziale Medien noch verschärft.
Wie aber können wir diesen spaltenden Kräften entgegenwirken, wie miteinander im Gespräch bleiben, wie nach Konfliktsituationen wieder in ein friedliches Zusammenleben finden?
Im Podcast gibt Barbara Wick, Sozialarbeiterin, Mediatorin, Deeskalationstrainerin beim Friedensbüro Salzburg Einblick in ihre Tätigkeiten und gibt Tipps, wie man auch im Alltag Techniken der Mediation für schwierige Situationen anwenden kann.
In Kooperation mit: Afro-Asiatisches Institut Salzburg, Friedensbüro Salzburg, Verein Einsatz-Interaktion
Gefördert von der Österreichischen Gesellschaft für politische Bildung.
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Klimakrise: Der kontrollierte Weg zu einem anderen Wirtschaften
Die Klimakrise erzwingt ein radikales Umsteuern. Die bisherigen Maßnahmen der Gesellschaften sind unzureichend. Ist es überhaupt denkbar, dass wir aus der Klimakrise ohne Kollaps und Chaos in eine andere Form zu leben und zu wirtschaften übergehen?
Ulrike Herrmann hat in ihrem Buch „Das Ende des Kapitalismus“ einen solchen Weg skizziert. In der Robert-Jungk-Bibliothek erläutert sie ihre Überlegungen und stellt diese zur Diskussion.
In Kooperation mit dem Literaturfest Salzburg: https://www.literaturfest-salzburg.at/
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Mehr Teilhabe durch digitale Anwendungen?
Ein Alltag ohne soziale Plattformen, Apps und online Spiele ist kaum mehr vorstellbar. Aber welche Potentiale bieten digitale Anwendungen? Welche Gruppen können davon profitieren und wer bleibt auf der Strecke? Darüber hinaus: Ist eine Kontrolle der eigenen Daten im Internet noch möglich?
Input von Marius Schebella, subnet, FH Salzburg
Gefördert von der Österreichischen Gesellschaft für politische Bildung.
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Massenradikalisierung. Und wie man Widerstand dagegen leisten kann
Noch vor wenigen Jahren zielten Extremist:innen auf den Rand, auf Einzelgänger:innen und weit Abgetriebene. Doch spätestens seit den sogenannten „Corona-Demonstrationen“, dem Sturm aufs Kapitol, den prorussischen Positionen im Ukrainekrieg ist klar: Radikalisierung ist längst zum Massenphänomen geworden.
Als Extremismusforscherin will Julia Ebner verstehen, warum so viele anfällig sind für radikale Ideen, welche Strukturen und Mechanismen dahinterstehen und was jetzt endlich unternommen werden muss im Kampf um Gerechtigkeit und Demokratie: Wie kann erfolgreich Widerstand geleistet werden?
Julia Ebner, geboren 1991 in Wien, forscht am Institute for Strategic Dialogue in London sowie am Centre for the Study of Social Cohesion an der Universität von Oxford zu Extremismus.
Diese Buchpräsentation ist eine der Veranstaltungen in Salzburg zur Erinnerung an die Bücherverbrennung in Salzburg 1938.
Robert-Jungk-Bibliothek für Zukunftsfragen in Kooperation mit der Initiative Freies Wort.
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Nach dem Menschen: Mehr als eine Option. Was Kritischer Posthumanismus ist
Wir optimieren unsere menschlichen Körper mit immer neuen technologischen Geräten. Eine eigene Denkschule, die der Transhumanist:innen, sieht dies als Schritte des Menschen über sich selbst hinaus. Janina Loh sieht das kritisch. Stecken in vielen Ideen der Überwindung des Menschen durch Technologie nicht sehr alte Vorstellungen vom Menschen und „seiner“ Welt?
Loh steht für einen Kritischen Posthumanismus, der sich fragt, ob mit den neuen Möglichkeiten nicht ein neues Denken einhergehen kann, dass auch ein neues Verständnis des Verhältnisses von Frau/Mann, Natur/Kultur und Subjekt/Objekt bringt.
Input: Janina Loh arbeitete im Bereich Technik- und Medienphilosophie an der Universität Wien (2016-2021). Zur Zeit hat Janina Loh die Stabsstelle Ethik bei der Stiftung Liebenau inne, die auch die Geschäftsführung des dortigen Ethikkomitees sowie des Kooperationskreises Ethik umfasst.
2018 erschien von Loh die erste deutschsprachige Einführung in den Trans- und Posthumanismus. Eine Einführung in die Roboterethik (Suhrkamp) erschien 2019.
Mehr Informationen: https://jungk-bibliothek.org/ Zum Buchmagazin der JBZ: https://www.prozukunft.org/
Die Kraft der Werte. Die Europäische Wertestudie: Was Österreicher:innen wünschen und hoffen
„Werte“ haben Konjunktur: Wir sollen „unsere“ Werte hochhalten, andere sollen sie übernehmen, Unternehmen und Politik brauchen mehr Werte, die Medien sowieso. Auch die aktuellen Krisen treiben die Wertedebatte an: Zählt Gesundheit oder Wirtschaft mehr, Friede, Umwelt oder Energie? An diesem Abend geht es um die Werte der ÖsterreicherInnen und wie sich diese in den vergangenen 30 Jahren gewandelt haben.
Zur Sprache kommen Einstellungen zu Familie, Arbeit, Politik, Religion und Fragen wie: Was sind überhaupt Werte? Woher kommen und was bewirken sie?
Christian Friesl ist a.o. Univ.-Prof. am Institut für Praktische Theologie, Universität Wien und Mitglied des Forschungsverbunds „Interdisziplinäre Werteforschung“
Mehr Informationen: https://jungk-bibliothek.org/
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Geschichten über Salzburgs Morgen. Zukunftsvisionen von Bürger:innen für die Stadt Salzburg
Kann man Geschichten nutzen, um über die Zukunft nachzudenken? Diese Frage stellte sich der Zukunftsforscher Wenzel Mehnert im Laufe der von ihm geführten Zukunfts-Schreib-Werkstätten. Hier wurden mit Salzburger Bürger:innen Zukunftsvorstellungen für die Stadt Salzburg entwickelt. Kreatives Denken und Schreiben stand dabei im Vordergrund.
Im Rahmen der Veranstaltungsreihe „Projekte des Wandels“ präsentiert Mehnert eine gemeinsame Lesung mit einigen der entstandenen Geschichten. Unterstützt wird er hierbei von den Autor:innen Verena Grabenhofer, Jana Rowenski, Peter Linhuber und Boris Grkinic-Lee.
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Zum Zustand der Demokratie
Die Demokratie scheint weltweit in Gefahr. Seit 2005 sinkt die Zahl der freien Staaten und innerhalb der verbleibenden Demokratien verschlechtert sich die Qualität. Immer öfter schaffen es Populisten, in Regierungsfunktionen zu kommen und immer hartnäckiger versuchen sie, sich in diesen zu halten. Doch wie ernst ist es wirklich um den Zustand der Demokratie bestellt?
Der bekannte Politologe Univ.-Prof. Dr. Reinhard Heinisch präsentiert fundierte Einschätzungen und diskutiert diese mit Stefan Wally.
In Kooperation mit dem Verein Demokratie und Dialog.
Autofrei Leben in der Praxis. Was klappt, was scheitert?
Geht es um die Frage, was jede:r einzelne tun kann, um die Klimakrise nicht weiter zu verschärfen, landet man schnell bei der Autofrage. Wer kann, solle doch gänzlich auf den PKW verzichten und auf den öffentlichen Verkehr und das Fahrrad umsteigen.
Doch: Wie alltagstauglich ist ein autofreies Leben? Was läuft bereits gut und wo tauchen Hürden auf? Darüber sprechen wir mit vier Salzburger:innen, die diesen Schritt gemacht haben und seit einiger Zeit ganz auf ihr Auto verzichten.
Input: Eva Lüftenegger & Markus Masoner
In Kooperation mit Smart City Salzburg
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Die Wirtschaft und der Krieg. Zur gesellschaftlichen Lage ein Jahr nach Beginn des Ukraine-Krieges
Vor einem Jahr hat Russland die Ukraine überfallen. Die Folgen für die direkt betroffenen Menschen sind verheerend. Wie aber sehen die Auswirkungen auf Wirtschaft und Gesellschaft aus in so verschiedenen Problembereichen wie Energie, Ernährung, Inflation, Klimakrise, Ungleichheit und Sozialstaat?
Ein Jahr nach Kriegsbeginn zieht bei uns Stephan Schulmeister Bilanz. War der Krieg Ursache dieser Probleme oder sind diese schon seit langem herangewachsen als Ausdruck einer Systemkrise? Wo waren die Auswirkungen besonders stark, welche „Therapien“ funktionierten, welche nicht, und was haben wir über unsere Ökonomie und für eine fortschrittliche Wirtschafts- und Sozialpolitik gelernt?
Input: Stephan Schulmeister, Unabhängiger Wirtschaftsforscher, Universitätslehrer
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Kommt der Klimaschutz voran, Frau Kromp-Kolb?
Die globale Erwärmung auf 1,5°C zu begrenzen erfordert gewaltige Anstrengungen aller. Insbesondere die Politik auf allen Ebenen ist gefragt, Rahmenbedingungen zu schaffen, die es dem Einzelnen erleichtern, klimafreundliche Entscheidungen zu treffen. Der Aufwand ist es jedoch wert, denn die Alternative ist unverantwortbar. Die Klimakonferenzen der vergangenen Jahre hätten uns vorwärts bringen sollen. Aber wo stehen wir heute wirklich? Das fragen wir bei dieser Montagsrunde die führende österreichische Klimaforscherin Helga Kromp-Kolb.
Input: Helga Kromp-Kolb ist emeritierte Universitätsprofessorin für Meteorologie und Klimatologie an der Universität für Bodenkultur und beschäftigt sich mit der Ausbreitung von Schadstoffen, insbesondere Radioaktivität in der Atmosphäre, mit Klimawandel und mit Bildung für Nachhaltige Entwicklung. Sie hält zahlreiche Vorträge um Bewusstsein für die großen Herausforderungen, vor denen wir stehen, zu schaffen und war auch in der Politikberatung tätig.
Mehr Informationen: https://jungk-bibliothek.org/ Buchmagazin der JBZ: https://www.prozukunft.org/
Augmented Reality, Insekten und wir
Unsere Wiesen werden immer leiser, die Insekten immer weniger.
Kris Hofmanns Augmented Reality Animation Insects & Us lädt dazu ein, Insekten bei ihren einfachen, aber essenziellen Aufgaben zu beobachten, während Wissenschaftler*innen darüber sprechen, warum Insekten so wichtig für uns sind und was getan werden kann, um Ihnen zu helfen.
Wie kommen Wissenschaft und Kunst hier zusammen? Können neue Technologien einen Beitrag in der Wissenschaftsvermittlung leisten?
In außergewöhnlichen Augmented Reality Erlebnissen und Animationsfilmen lernen wir Insekten und Bücherwürmer kennen und hören eine Geschichte über unser Frühstück. Im Gespräch mit Katharina Kiening spricht Kris Hofmann über ihre Ideen und Erfahrungen und stellt neue Arbeiten vor.
Input: Kris Hofmann arbeitet seit ihrem Abschluss vom Royal College of Art in London als freie Animateurin und Artdirektorin. Seit 2018 lebt und arbeitet sie in Wien und ist auf die Entwicklung und Gestaltung immersiver Augmented Reality Erlebnisse fokussiert.
Mehr Informationen: https://krishofmann.co.uk/about
Das Gespräch fand im Rahmen des Festivals Science meets Fiction statt: https://sciencemeetsfiction.org/
Mehr Informationen: https://jungk-bibliothek.org/
Arbeitszeitpolitik zwischen Krise und Utopie
Angesichts der sich zuspitzenden Klimakrise braucht es politische Konzepte, um soziale und ökologische Folgen zu bewältigen. Steffen Liebig fokussiert auf die ökologischen und sozialen Aspekte der Arbeitszeitverkürzung.
Steffen Liebig arbeitet als PostDoc im Bereich „Strukturwandel des Eigentums“ an der Universität Jena.
Das Gespräch fand im Rahmen des Festivals Science meets Fiction statt: https://sciencemeetsfiction.org/
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Was es braucht, Neues zu erfinden
Wie kommt das Neue in die Welt? Woher kommen unsere Ideen, Dinge (ganz) anders zu machen? Wie können wir eine Atmosphäre schaffen, die uns hilft, das Ungedachte zu denken oder zumindest das Selbstverständliche nicht mehr zu akzeptieren.
Robert Misik hat sich 200 Jahre an Ideen- und Kunstgeschichte angesehen und Texte für sein neues Buch beim Suhrkamp-Verlag zusammengetragen.
Was können wir verstehen, wenn wir die Momente in der Vergangenheit Revue passieren lassen, in denen plötzlich Neues am Horizont erschien?
Input: Robert Misik, Autor: https://misik.at/
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Afrofuturismus: Zukunft als Widerstand
Was übersehen und übersahen wir, wenn wir über Zukunft sprachen? Dazu gehören auf jeden Fall die die Zukunftskonzeptionen in Afrika und der Diaspora. Diese Erzählungen und Bilder will die Literatur- und Kulturwissenschaftlerin Peggy Piesche (wieder)entdecken und bekannter machen. Die Zukunftsforschung ist gut beraten, zuzuhören. Für diese Beiträge zu den Zukunftsdiskussionen erhält Peggy Piesche den Landespreis für Zukunftsforschung 2022.
Die Debatten über die Zukunft haben immer Gruppen ausgeschlossen. In der Diskussion des Afrofuturismus geht es darum, strukturellen Rassismus offenzulegen, dadurch die Vergangenheit neu zu schreiben und die Zukunft zu erkunden und alternative, hoffnungsvollere Welten (besonders in der Kunst) auszuprobieren. In ihrem Vortrag wird Piesche das Konzept von vergangenen Zukünften vorstellen. Sie spricht in Salzburg über Zukunftskonzepte, Zukunftsimaginationen, die es eben nicht in unsere Geschichtsschreibung geschafft haben. Und darüber, wie wichtig es ist, Räume für gesellschaftspolitische Teilhabe zu schaffen sowie Benachteiligungen zu benennen und aufzubrechen.
Peggy Piesche ist Literatur- und Kulturwissenschaftlerin. Seit 2019 ist sie für die Bundeszentrale für politische Bildung in Berlin tätig, seit 2021 leitet sie in der Niederlassung in Gera den Fachbereich „Politische Bildung und plurale Demokratie“ und ist damit vor allem für die Schwerpunkte von Transformations- und Erinnerungswissen sowie Diversität, Intersektionalität und Dekolonialität verantwortlich. Daneben engagiert sie sich als Erwachsenenbildnerin, Autorin, Aktivistin, Referentin und Wissenschaftlerin.
Im Zuge der Preisverleihung begrüßten Landeshauptmann-Stellvertreterin Martina Berthold und Landesrätin Andrea Klambauer.
Die Laudatio wurde von Klaus Firlei, Vorsitzender des Stiftungsvorstandes der Robert-Jungk-Bibliothek gehalten.
Eine Kooperation von Land Salzburg und der Robert-Jungk-Bibliothek für Zukunftsfragen.
In Zusammenarbeit mit dem ORF Salzburg.
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The Big Picture: Unsere Welt im Wandel. Satelliten als gesellschaftspolitischer Werkzeugkasten
Von Satelliten aufgenommene Daten und Bilder der Erde liefern ein „big picture“ jener Veränderungen, die wir Menschen unserem Planeten aufzwingen. Sie ermöglichen einen objektiven Blick auf menschliche Aktivitäten und lassen Fehlentwicklungen ebenso wie positive Trends frühzeitig erkennen.
Der Vortragende Markus Eisl erzählt anhand prägnanter Beispiele, wie sich die Welt im Umbruch zwischen traditionellen und zukunftsorientierten Mustern und Strukturen präsentiert. Im Anschluss an den Vortrag werden Ausstellungen im Haus der Natur besucht, in denen diese Themen aufgegriffen werden.
Markus Eisl wurde an der TU Wien in Technischer Physik promoviert und ist seit 25 Jahren in der Satellitenfernerkundung tätig. Mit seinem Unternehmen eoVision setzt er neben dem technischen auch das ästhetische Potenzial von Satellitenbildern für die Vermittlung aktueller Themen ein, etwa in den Bildbänden der Edition „Human Footprint“.
Das Gespräch fand im Rahmen des Festivals Science meets Fiction statt: https://sciencemeetsfiction.org/
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Klartext Klima! Zusammenhänge verstehen, loslegen, effektiv handeln
Der Klimawandel ist real und bedrohlich, das stellt kaum noch jemand ernsthaft in Frage. Wie akut die Klimakrise wirklich ist und wie stark sie unsere Leben schon in den kommenden Jahrzehnten betreffen wird, das ist allerdings nur wenigen richtig bewusst. Auch Sara Schurmann hat lange verdrängt, wie wenig Zeit uns bleibt, um die Katastrophe abzuwenden. Doch dann begann sie zu recherchieren, und ihr wurde klar: „Es gibt noch so viel, das wir retten können – also tun wir es!“
In dieser Veranstaltung der Reihe JBZ-Zukunftsbuch wird Sara Schurmann ihr Buch „Klartext Klima!“ vorstellen: Es erklärt unsere Situation und analysiert, warum bisher nicht ausreichend gehandelt wird. Außerdem zeigt es, welche Lösungen realistisch und wirkungsvoll sind, und liefert Ideen, wie sich jede:r Einzelne von uns effektiv für einen echten Wandel einsetzen kann.
Sara Schurmann arbeitet als freie Journalistin und Journalismus-Trainerin. In der Vergangenheit war sie unter anderem als Redaktionsleiterin, Textchefin und Beraterin tätig für den Tagesspiegel, Gruner+Jahr, Vice, Zeit Online, funk und den SWR. Zuvor besuchte sie die Henri-Nannen-Schule für Journalismus in Hamburg. 2020 schrieb sie einen offenen Brief an ihre Kolleg:innen, um eine Diskussion über die Klima-Berichterstattung anzustoßen; im Sommer 2021 gründetet sie das Netzwerk Klimajournalismus Deutschland mit. 2022 erschien ihr erstes Buch „Klartext Klima“.
Die Veranstaltung wird von der Klima- und Energiestrategie SALZBURG 2050 des Landes Salzburg gefördert.
Das Buch „Klartext Klima!“ wurde von der JBZ zu den zehn besten Klimabüchern des Jahres 2022 gewählt, die in einem Arbeitspapier zusammengefasst sind, das im Rahmen des Abends auch vorgestellt wird. Zum Arbeitspapier: https://jungk-bibliothek.org/2022/12/06/ap-61-die-besten-buecher-zur-klimakrise-2022/
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E-Mobilität – Fluch oder Segen? Wohin geht die Reise? | In Kooperation mit Smart City
Der Umstieg auf E-Mobilität wird kontrovers diskutiert. Die einen sehen darin einen Teil der Lösung für die Klimawende, die anderen eine neue Sackgasse. Was spricht für E-Mobilität? Wie sieht ihre Öko-Bilanz aus?
Wie ist der technologische Stand? Welche Hoffnungen werden mit E-Mobilität für die Energiewende verbunden, etwa durch Vehicle to Grid und welche Fallen für die urbane Mobilität ausgemacht?
Nicht zuletzt: Welche Aufgaben haben Städte für den Aufbau der erforderlichen Infrastrukturen?
In Kooperation mit Smart City Salzburg!
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Verzicht. Wer kann, wer soll, wer ist bereit?
Preissteigerungen bei Energie und anderen Produkten zwingen viele Menschen zu Sparsamkeit. Auf Manches wird verzichtet. Gleichzeitig wissen wir, dass das bestehende Wachstumsmodell unserer Wirtschaft an seine ökologischen Grenzen kommt und wir überlegen müssen, wie ein gutes Leben mit weniger Verbrauch aussehen könnte.
Wir fragen in dieser Montagsrunde einen Kulturwissenschafter: Sind wir Menschen in der Lage, zu verzichten?
Professor Dr. Timo Heimerdinger lehrt an der Universität Freiburg Kulturanthropologie und Europäische Ethnologie.
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Bildung gegen Rassismus
Die (Politische) Bildung setzt sich mit Rassismus auseinander. Das tut sie nicht erst seit wenigen Jahren. Jahrzehntelang wurden Erfahrungen gesammelt. Immer wieder stellte sich heraus, dass man die Herangehensweise ändern muss. Geht es darum, Defizite oder Nachteile der diskriminierten Menschen auszugleichen? Geht es darum, Menschen von rassistischen Denk- und Handlungsweisen abzubringen? Oder geht es darum, zu verstehen, dass Rassismus in unserer Gesellschaft strukturell vorhanden ist?
Lara Möller thematisiert ausgewählte Zugänge der rassismuskritischen Politischen Bildung und gibt einen Einblick in aktuelle Erkenntnisse in diesem Feld.
Lara Möller ist Politikwissenschaftlerin und befindet sich derzeit als Postdoc Universitätsassistentin in ihrer Habilitationsphase. Derzeit ist sie Vorstandsmitglied der Interessengemeinschaft Politische Bildung (IGPB) und Rechnungsprüferin des Verbandes Wissenschaftlicher Gesellschaften Österreichs (VWGÖ). Darüber hinaus gründete sie die Sektion Politikdidaktik in der Österreichischen Gesellschaft für Politikwissenschaft (ÖGPW), ist deren Sprecherin und war bis Dezember 2021 stellvertretende Vorsitzende des ÖGPW-Vorstands.
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Eine andere Zukunft für den Fußball
Was wäre, wenn jemand vorschlagen würde, das aktuelle System einzuführen? Lasst uns einen Fußball spielen, bei dem der Meister schon am ersten Spieltag feststeht. Lasst uns einen Fußball einführen, bei dem Männer tausendfach so viel verdienen wie Frauen. Lasst uns einen Fußball einführen, der undemokratisch ist und seine Fans verachtet. Das sind nur einige der Gründe, warum viele von uns das nicht wollen würden. Was aber wäre eine andere Zukunft für den Fußball? Können wir uns überhaupt noch etwas anderes vorstellen? Alina Schwermer kann das und erzählt davon bei der Montagsrunde.
Input: Alina Schwermer ist Journalistin u.a. für die TAZ und Autorin
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Rousseau jenseits der Legende. Zum politischen Denken eines Unverstandenen
Jean-Jacques Rousseau gehört ohne Zweifel zum engsten Kanon der politischen Ideengeschichte. Nur Platon, Aristoteles und Machiavelli werden noch häufiger behandelt als er. Das macht ihn zum bedeutendsten Denker der modernen „Sattelzeit“ (Reinhart Koselleck) – von vielen bewundert, von ebenso vielen verteufelt. Seine kulturkritischen Schriften erlitten jedoch das Schicksal, zwar oft zitiert, aber selten gründlich gelesen zu werden.
Der Zugang zum authentischen Rousseau und zur Intention seiner politischen Werke wird durch die Legenden verstellt, die sich seit den Tagen der Französischen Revolution um ihn herum gebildet haben. Der dominante Diskurs machte aus ihm einen weltfremden Philosophen, der stets auf die natürliche Güte der Menschen vertraute, die Gesellschaft für jede Form von Ungleichheit verantwortlich machte, mit seinem „contrat social“ die Revolution von 1789 vorbereitete, die demokratische Republik anstrebte, aber dabei der modernen Diktatur die Schlagworte lieferte. Dieses Bild basiert jedoch auf einseitigen Interpretationen seiner Schriften – und darauf, dass Rousseaus politische Rezeptionsgeschichte sich stark von der von ihm intendierten unterschied. Es bedarf daher einer differenzierteren Interpretation seiner Werke und einer Korrektur verbreiteter Fehlannahmen. Denn nur, wenn man den Rousseau jenseits der Legende kennenlernt, lässt sich die Frage nach seiner bleibenden Aktualität in Zeiten der ökologischen, wirtschaftlichen und politischen Krisen neu stellen und sachgemäß beantworten.
Darum soll es – anlässlich des 310. Geburtstags von Rousseau und der 260-Jahr-Jubiläen seiner Schriften „Émile“ und „Du contrat social“ – im Rahmen der JBZ-Montagsrunde gehen.
Impuls: Mario Wintersteiger, Universität Salzburg
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Verschiedene Antworten auf die militärische Aggression in der Ukraine
Der Krieg in der Ukraine stellt alte Fragen neu. Wie kann ein gerechter Frieden erreicht werden? Menschen, die sich sonst in Vielem einig sind, geben sehr verschiedene Antworten. Welche verbreiteten „Erzählungen“ und „Bilder“ sollten vielleicht überdacht werden? Ist es jetzt Zeit, einem Aggressor mit aller Macht entgegenzutreten? Ist es jetzt Zeit, die Neutralität in Frage zu stellen? Oder haben Strategien der Gewaltlosigkeit auch in einer solchen Situation noch Sinn?
Wir haben Hans Peter Graß vom Friedensbüro, den Organisationsentwickler Günther Marchner (consalis) und den Honorarkonsul der Ukraine Martin Panosch eingeladen, ihre verschiedenen Positionen mit Magdalena Mühlböck von der JBZ zu diskutieren.
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Warum Roboter Moral brauchen
Wir befinden uns auf dem Weg in eine digitale Gesellschaft. Auch der Mensch wird sich wandeln. Neben natürlichen sind auch hybride oder synthetische Menschen denkbar. Die Frage, was ein Mensch überhaupt ist, wird immer wieder neu gestellt. Wir werden eine Ethik für intelligente künstliche System brauchen, wir brauchen eine Moral für Roboter. Harald Russegger erzählt unter dem Motto „Crossing Uncanny Valley“ bei dieser Montagsrunde, wo sich diese Fragen schon heute konkret stellen und welche Probleme und Chancen auf uns warten.
Harald Russegger ist Universitäts-Dozent und Aktivist für einen bewussten Umgang mit neuen Technologien.
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Zukunftsfähigkeit in Wirtschaft und Gesellschaft
Michael Shamiyeh und Stefan Wally im Gespräch:
Nicht wenige von uns blicken mit Sorgen in die persönliche, wirtschaftliche oder politische Zukunft. Nicht selten bevorzugen wir dann die Verteidigung des Status Quo.
Zukünfte, die wir uns wünschen, haben das Nachsehen. Professor Michael Shamiyeh ist Inhaber des neuen UNESCO-Chairs für Zukunftsfähigkeit in Linz. Er hat umfangreiche Erfahrungen mit den Problemen in Wirtschaft und Gesellschaft, neue und sinnstiftende Zukünfte zu gestalten. In der Montagsrunde spricht er mit Stefan Wally, der als Leiter der Robert-Jungk-Bibliothek für Zukunftsfragen an der Schnittstelle zwischen Zukunftsforschung und zivilgesellschaftlichem Engagement arbeitet.
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Ausgrenzung! Wie man aus der Geschichte lernen kann
Wie kann man historische Ausgrenzungserfahrungen heute in Schule und Gesellschaft so thematisieren, dass entsprechenden aktuellen Prozessen entgegengewirkt werden kann? Wie funktioniert die Weitergabe des Wissens über die NS-Vergangenheit in einer zunehmend pluralisierten Gesellschaft? Wie erreichen wir die nächsten Generationen, die vielfach keine persönlichen Bezüge zur NS-Geschichte haben?
Nadja Danglmaier forscht genau dazu am Institut für Erziehungswissenschaft und Bildungsforschung der Universität Klagenfurt.
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Verschwörung! Wo gibt´s das wirklich?
Gerade in Zeiten der Pandemie reden die einen viel über Verschwörungen, die anderen über Verschwörungstheorien. Was macht eigentlich eine Erklärung zu einer Verschwörungstheorie? Warum sind sie für viele so attraktiv? Und was kann man dagegen unternehmen? Michael Butter von der Universität Tübingen forscht zu dem Thema und hat vor kurzem bei Suhrkamp dazu ein Buch veröffentlicht. Er erläutert in dieser Montagsrunde, wie solche Erzählungen funktionieren, wo sie herkommen und welche Auswirkungen sie haben können. Da sie die Eigenlogik sozialer Systeme unterschätzten, seien solche Theorien zwar immer falsch; als Symptom müsse man sie dennoch ernst nehmen.
Referent: Michael Butter, Universität Tübingen
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Das Ende der Arbeit wie wir sie kannten. Ist es nun soweit?
Die Zeiten einer starken Stellung der Arbeit in Staat und Gesellschaft gehen zu Ende. Kollektive Interessenvertretungen der Arbeitnehmer:innen und gesetzliche Garantien konnten bisher „gute Arbeit“ in hohem Maße durchsetzen. Die dafür notwendigen Rahmenbedingungen verflüchtigen sich aber in beängstigender Weise. Damit wird das wohlfahrtsstaatliche Arbeitsmodell brüchig und mittelfristig wohl zerstört. Lassen sich diese Entwicklungen aufhalten? Ist es Zeit für einen radikalen Neuentwurf? Kann ein solcher überhaupt gelingen?
Referent: Klaus Firlei
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Wohin geht der ORF Salzburg?
Waltraud Langer ist die neue Landesdirektorin des ORF in Salzburg. Im Gespräch fragen wir sie, welche Initiativen und Schwerpunkte sie für ihre Arbeit in Salzburg plant. Gerade in Zeiten der Pandemie kam dem ORF eine besondere Rolle zu. Wie aber positioniert sich der ORF im Kontext der zunehmenden gesellschaftlichen Polarisierung? Verschärft sich das Infragestellen des Öffentlich Rechtlichen Rundfunks in Österreich, oder lassen wir die Debatte hinter uns? Und wie verändert sich der ORF im neuen Wettbewerb mit den Digitalmedien?
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Krisengefühle der Moderne
Kaum jemand ist nicht überzeugt, dass wir zur Zeit eine Krise erleben. Die Klimaerwärmung, die Pandemie oder die gesellschaftliche Polarisierung werden als wichtige Merkmale genannt. Wir wollen in dieser Montagsrunde diese Krise historisch einordnen. Die Soziologin Sabine Haring-Mosbacher von der Universität Graz forscht zu diesen längeren Zeiträumen. Deswegen haben wir sie eingeladen, unser aktuelles Krisenempfinden vor dem Hintergrund anderer Perioden der jüngeren Geschichte zu analysieren.
Input: Sabine Haring-Mosbacher / Universität Graz
Die Veranstaltung ist gefördert von der „Österreichischen Gesellschaft für Politische Bildung“.
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Autoritarismus und die Corona-Krise
Wolfgang Aschauer und Janine Heinz (beide Universität Salzburg), die seit Beginn gemeinsam die Salzburger Autoritarismusstudien konzipieren und durchführen, versuchen, auf folgende zentrale Fragestellungen zum gesellschaftlichen Zusammenhalt in Salzburg empirisch fundierte Antworten zu geben: Wie haben sich autoritäre und antiegalitäre Haltungen der Salzburger Bevölkerung während der Corona-Krise verändert? Gibt es Verschiebungen innerhalb des autoritären Syndroms und nehmen Projektion und Verschwörungsmentalität zu? Zeigt sich bei antiegalitären Einstellungen eine stärkere Hinwendung zur Solidarität mit benachteiligten Gruppen, weil wir alle im selben Boot sitzen und gleichermaßen von der Pandemie betroffen sind? Wie stark sind aktuelle Spaltungslinien zwischen Ungeimpften und Geimpften in der österreichischen Gesellschaft? Und sehen sich Impfskeptiker:innen als die neuen Anti-Autoritären? Wie unterscheiden sich ihre Positionen von (vormals) rechtsautoritär eingestellten Milieus, mit denen sie sich Seite an Seite gegen die massiven Eingriffe des Staates positionieren?
Zu den JBZ-Arbeitspapieren: https://jungk-bibliothek.org/category/jbz-arbeitspapiere/ Mehr Informationen: https://jungk-bibliothek.org/
Ist der Klimawandel ein Risiko für das Finanzsystem?
Der Klimawandel nimmt seinen Lauf. Die Menschheit beginnt die Folgen abzuschätzen. Auch die Finanzmärkte sind betroffen. Welchen wirtschaftlichen Risiken stehen wir gegenüber? Was bedeutet dies für die Finanzmärkte? Schon jetzt gibt es dazu Studien. Wolfgang Pointner von der Österreichischen Nationalbank setzt sich mit diesen Fragen auseinander. Gerade die Risiken für Österreich stehen im Mittelpunkt seine Aufmerksamkeit. Er wird den Stand der Forschung berichten und für die Diskussion zur Verfügung stehen.
Wer kontrolliert die Politik? Christoph Konrath mit Stefan Wally im Gespräch
Die Kontrolle politischen Handelns steht zur Debatte: Nach welchen Maßstäben soll sie erfolgen? Wer soll sie durchführen? Welche Konsequenzen soll sie haben? – Das sind Grundfragen des demokratischen Zusammenlebens, die im Schnittpunkt von Politik, Recht und Moral, von Umsicht und Verantwortung ebenso wie von Empörung und Skandalisierung stehen. Die Zukunft demokratischer Politik hängt davon ab, ihre Bedeutung zu erkennen, sie zu unterscheiden, aber auch die Beziehungen und das Zusammenspiel zwischen ihnen wahrzunehmen.
Impuls: Christoph Konrath, Universität Salzburg / Jurist und Politikwissenschaftler in der Parlamentsdirektion, Wien
Mehr Informationen: https://jungk-bibliothek.org/
Über Gemeinsamkeiten der Klimakatastrophe und der Corona-Pandemie
Sind die Klimakatastrophe und die Corona-Pandemie Krisen gleicher Art? Laurenz Bub meint, sie weisen zahlreiche Parallelen und Gemeinsamkeiten auf. Beide Krisen seien keine natürlichen, sondern in erster Linie gesellschaftlich-kulturelle Phänomene. Sie seien jeweils das Resultat der spezifischen Entwicklungsdynamik und Funktionslogik moderner kapitalistischer Wachstumsgesellschaften. Auch ihre Folgen und Implikationen müssen im Kontext jener gesellschaftlichen Strukturen betrachtet werden, die aus dieser Entwicklung hervorgegangen sind.
Impuls: Laurenz Bub, Universität Salzburg
Mehr Informationen: https://jungk-bibliothek.org/
Eine andere Welt ist (un)denkbar?
Gibt es heute noch Utopien? Sehr wohl! Unsere Gäste haben sich sechs aktuelle Realutopien unterschiedlicher Denker:innen – von Eduard Heimann über Erik Olin Wright bis hin zu Jürgen Habermas und Harald Welzer – angesehen. Bei unsere Montagsrunde berichten Sie, was diese Ideen ausmacht und diskutieren, welche Transformationswege es für die Umsetzbarkeit der Utopien es gibt. Dabei werden u.a. Gerechtigkeits-, Partizipations- und Nachhaltigkeitsfragen aufgeworfen sowie Bezüge zu aktuellen Protestbewegungen hergestellt. Sie fragen, ob wir nicht sofort kluge Anregungen für Reformen der Sozialpolitik aus diesen Realutopien ziehen könnten?
Impuls: Gisela Kubon-Gilke (Professorin für Ökonomie, Evangelischen Hochschule Darmstadt) und Remi Maier-Rigaud (Professor für Sozialpolitik, Hochschule Bonn-Rhein-Sieg)
Mehr Informationen: https://jungk-bibliothek.org/
Die Rezension zum Buch "Utopien und Sozialpolitik" finden Sie hier: https://www.prozukunft.org/buecher/utopien-und-sozialpolitik
Future Follows Fiction (?)
Die Zukunft beginnt immer zuerst als Fiktion. Das, was wir uns vorstellen können, ist das, was wir für die Zukunft erwarten. Die Science-Fiction arbeitet dabei konstant an unseren Vorstellungen mit, um unseren Blick auf die Zukunft verändern, zu erweitern aber auch zu verengen. Was wir dabei oft vergessen: Die SF folgt ihren eigenen Regeln und muss sich soziokulturellen Strömungen sowie mediengestalterischen Anforderungen unterwerfen. So spiegeln SF-Dystopien unsere eigenen Ängste vor dem Kontrollverlust durch Technologien, den Folgen des Klimawandels oder politischen Demagogen. Die Utopien hingegen zeigen uns unsere Hoffnungen, Ideale und Werte, umgesetzt und erlebbare über imaginäre Welten. So gesehen, wird SF nicht zu einem Zukunfts- sondern einem Gegenwartsmedium, das seismographisch die Sorgen und Hoffnungen unserer Gesellschaft abbildet und sie im Rahmen ihrer gestalterischen Möglichkeiten als Metaphern präsentiert. In dem Vortrag wirft Wenzel Mehnert einen kritischen Blick auf die Konstruktion der SF, bringe Beispiele für ihre Verschränkungen mit der Realität und verweist auf die Denkblockaden des Genres. Denn eins ist klar, das Ende der Welt ist erst erreicht, wenn wir sie uns nicht mehr anders vorstellen können. Wenzel Mehnert forscht am Institut für zeitbasierte Medien der Universität der Künste Berlin. Sein Schwerpunkt sind die Verhandlung von neuen Technologien im Spannungsfeld zwischen Kunst und Wissenschaft.
Dieses Gespräch fand im Rahmen des Festivals „Science meets Fiction“ statt. Mehr Infos zum Festival: https://sciencemeetsfiction.org/ I https://jungk-bibliothek.org/
Die Politik des Erhabenen und Schönen
Seit jeher schlägt Schönheit die Menschen in ihren Bann. Selbiges gilt auch für das Erhabene. Es kann daher nicht verwundern, dass es eine jahrtausendealte Beziehung zwischen Ästhetik und Macht gibt. Seit den frühen Hochkulturen hatte die Legitimation politischer Autorität stets auch eine ästhetische Dimension, galten doch nach klassischer Auffassung das Schöne und das Gute als miteinander identisch. Über dieses Verhältnis spricht Politikwissenschafter Mario Wintersteiger mit Stefan Wally.
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Wer stellt sich dem Klimaschutz entgegen?
Alle sind heute für den Klimaschutz, richtig? Ganz so ist es nicht, sagen die Autorinnen Susanne Götze und Annika Joeres. Sie haben untersucht, wer sich heute dem Klimaschutz entgegenstellt: Ihre Argumente sind krude, ihre Finanzen undurchsichtig, aber ihr Einfluss reicht bis in Regierungen. Klimawandelskeptiker und Lobbyisten der Fossilindustrie sind nicht nur in den USA aktiv, sondern auch in Europa. Ihr Ziel: Klimaschutzgesetze torpedieren, die Verbrennung fossiler Rohstoffe fördern und die Staaten dazu bewegen, aus dem Pariser Weltklimaabkommen auszusteigen. In ihrem Buch „Die Klimaschmutzlobby“ zeigten sie, mit welchen Strategien, Netzwerken und Argumenten die Klimaschutz-Bremser gegen die europäische Klimaschutzpolitik kämpfen.
Unsere Rezension des Buches gibt es hier: https://www.prozukunft.org/buecher/die-klimaschmutzlobby Mehr: http://www.jungk-bibliothek.org
Kontrolle – zu deinem Guten?
Ethische Fragen zu neuen technischen Möglichkeiten in der digitalen Arbeitswelt:
Neue technische Möglichkeiten erlauben es, das geistige Wohlbefinden immer genauer zu beobachten. Unternehmen können so dafür sorgen, dass ihre Mitarbeiter:innen nicht überfordert werden und gesund bleiben. Aber diese digitalen Möglichkeiten haben auch ihre Schattenseiten.
Silvia Traunwieser arbeitet wissenschaftlich zur Unternehmensethik und dekliniert diese Fragen anhand eines neurodatenbasierten Gerätes durch. Denn, unser Umgang mit diesen neuen Möglichkeiten muss schon bald geklärt werden!
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Das Geld: Eine kritische Erklärung.
„Das Geld regiert.“ Viele sagen das, aber wenn man nachfragt, was genau gemeint ist, und wie es denn seine Macht ausübt, wird es oft unklar. Wir wollen es genauer wissen. Deswegen haben wir Lucas Zeise eingeladen. Zeise hat Volkswirtschaft studiert und ist Finanzjournalist, er war einerseits einer der Mitbegründer der „Financial Times Deutschland“, schreibt andererseits in der linken Tageszeitung „Junge Welt“.
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Die Wirtschaft nach einem Jahr Pandemie
Wie sehr wird die Corona-Krise unser Wirtschaftssystem verändern?
Nach einem Jahr wird immer klarer, welche Verschiebungen wir erleben – zwischen Branchen, zwischen Staat und Markt, zwischen Arm und Reich. Wir fragen den Ökonomen Walter Ötsch, wie er die Entwicklung sieht und wie es weiter gehen könnte. Werden die Änderungen in der Folge der Pandemie ähnlich ausfallen wie nach der Finanzkrise 2008/9? Oder werden jetzt die Voraussetzungen geschaffen für fundamentale Erneuerungen?
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Auf wen die Politik hör(te)
Was hält unsere Demokratie aus? Herausforderungen in der Covid-19 Krise
Was hält unsere Demokratie aus?
Oder ist sie in der COVID-19-Krise gar nicht wirklich ernsthaft getestet worden? Gut ein Jahr nach den ersten Fällen in Österreich zieht der Verfassungs- und Verwaltungsrechtler em. o. Univ. Prof. DDr. Heinz Mayer Bilanz. Was bedeuten die temporären Einschränkungen von Grundrechten, das Regieren per Verordnung, die Aufwertung von nicht gewählten Expert:innengremien? Welche Herausforderungen hat die COVID-19 Krise an unsere Demokratie gestellt und wie wurde diese bisher gemeistert? Wird die Demokratie gestärkt oder geschwächt aus dieser Krise hervorgehen?
Die Veranstaltung wurde gefördert von der Österreichischen Gesellschaft für Politische Bildung.
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Der Palmölboom und seine Folgen
Was haben Handcreme, Tiefkühlpizza und Waschmittel gemeinsam? Richtig: Sie enthalten Palmöl – wie bereits die Hälfte aller Supermarktprodukte. Doch wodurch wurde der atemberaubende Palmölboom mit seinen verheerenden sozialen und ökologischen Folgen in den Produktionsländern ausgelöst? Alina Brad untersucht die politischen und ökonomischen Triebkräfte, die den Aufstieg Indonesiens zum weltweit führenden Palmölproduzenten ermöglichten. Ausgehend von den historischen und polit-ökonomischen Bedingungen entschlüsselt sie das komplexe Geflecht von Interessen und Konflikten um Landkontrolle und Inwertsetzung im indonesischen Palmölsektor.
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Wer braucht Superhelden?
Von Herakles bis Batman, von Boris Johnson bis Donald Trump: Superhelden stehen hoch im Kurs, und die Erzählung über sie ist fester Bestandteil aller Kulturen. Für unsere verweichlichte Gesellschaft, die weder Unsicherheit noch Schmerzen aushält, gleichzeitig aber dem Selbstoptimierungswahn verfallen ist, scheinen sie besonders wichtig zu sein. Sollen sie uns doch aus dem Schlamassel retten, in das wir uns durch unser Komfortdenken und übertriebenes Sicherheitsbedürfnis hineingeritten haben. Ist der Superheld überhaupt noch ein taugliches Rolemodel? Sogenannte „starke Männer“ zeigen heute, wie es sicher nicht gehen wird. Aber Lisz Hirn weiß: In Zeiten, wo Ängste Hochkonjunktur haben, kann Philosophie konkret helfen. Um unsere Welt auch noch für unsere Kinder lebenswert zu machen, sollten wir uns zum Beispiel lieber auf jene geheime Superkraft verlassen, die wir alle besitzen: die Vernunft.
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Über Religion und Werte
Die digitale Rettung des Klimas (?)
Über Arbeitsbedingungen der Covid-Held*innen
Trailer: Wie jetzt? Wie morgen? Der Zukunftspodcast aus der Robert-Jungk-Bibliothek
Die Robert-Jungk-Bibliothek für Zukunftsfragen versteht sich als Ort des kritischen Zukunftsdiskurses, der Bildung, der Begegnung und des Austauschs zur Förderung vielfältiger Zukünfte.
Als Einrichtung in der Tradition Robert Jungks steht sie für die Fähigkeit, Wissen und Themen unvoreingenommen und kritisch aufzugreifen. Deswegen gelingt es ihr, Menschen mit unterschiedlichen Weltsichten, Interessen und Berufen zu einem Dialog über eine Vielzahl von zukunftsrelevanten Themen zu gewinnen.
Und darum geht es im Podcast, Stefan Wally und Carmen Bayer sprechen über aktuelle Entwicklungen und was diese für mögliche Zukünfte bedeuten können.
Mehr über die Rober-Jungk-Bibliothek für Zukunftsfragen: https://jungk-bibliothek.org/
Mehr über Robert Jungk: https://jungk-bibliothek.org/wer-war-robert-jungk/
Über die Frage, ob und wie Corona das Klima veränderte
Über Qualitätsjournalismus in Zeiten von sozialen Medien
Über künstliche Intelligenz
„Wie jetzt? Wie morgen?“ ist überall zu finden, wo es Podcasts gibt: