1996 ging der Preis an Dorothee Sölle, eine deutsche evangelische Theologin und Dichterin. Sie versuchte mit ihrer Arbeit, Leid, Armut, Benachteiligung und Unterdrückung mit theologischen Argumenten aufzuarbeiten. Politisch war sie gemeinsam mit Robert Jungk in der Friedens-, Frauen- und Ökologiebewegung engagiert. Sie war eine ebenso dezente wie unüberhörbare, auch anklagende Stimme des konstruktiven Zweifels, den sie wie einen Stachel in das dumpfe Gewissen der Mächtigen und Trägen – unser aller Gewissen also – zu treiben vermochte. (ProZukunft 2/1996)

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