„Die weltwirtschaftliche Dynamik des vergangenen Vierteljahrhunderts hat zwei Milliarden Menschen ein besseres Leben beschert“, so Wolfgang Kessler in seiner Streitschrift „Die Kunst, den Kapitalismus zu verändern“. Doch diese Bilanz sei zwiespältig. Denn zugleich leben 800 Millionen Menschen in extremer Armut, der Hunger ist keineswegs überwunden, die ökologische Zerstörung und die Plünderung des Planeten schreiten voran.

Wir präsentieren das Buch mit dem Autor in Kooperation mit der Leserinitiative des Publik-Forums und SÜDWIND Salzburg in unserer Reihe JBZ-Zukunftsbuch. Der langjährige Chefredakteur von Publik-Forum ist am Montag, den 22. Juli 2019 in der Robert-Jungk-Bibliothek (Strubergasse 18, 5020 Salzburg) zu Gast. Einführung zum Buch: Mag. Hans Holzinger, JBZ, Freier Einritt.
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Wolfgang Kessler, langjähriger Chefredakteur des Publik-Forum, beschreibt die Errungenschaften und Stärken, aber auch die destruktiven Seiten des gegenwärtigen globalen Kapitalismus – von der Zunahme des Konkurrenzdenkens über die Dominanz von Megakonzernen und Großinvestoren bis hin zur Zerstörung der ökologischen Lebensgrundlagen. Der Wandel zu einem fairen Wirtschaftssystem sei nicht einfach, da viele Bürger und Bürgerinnen Angst haben, ihren Konsum einschränken zu müssen und das Neue wenig greifbar sei.

Dass ein Weiter-Machen wie bisher nicht möglich ist, macht Kessler deutlich. Er skizziert fünf konkrete Alternativen, die den Kapitalismus nicht überwinden, aber in andere Bahnen lenken: eine Steuerreform gekoppelt mit einem „sozial gerechten Grundeinkommen“, das Menschen mit geringem Einkommen unterstützt; die Sicherstellung öffentlicher Güter wie Bildung, Gesundheit oder Betreuung im Alter; eine Umweltdividende für alle; freien Welthandel nur für öko-faire Waren sowie schließlich die Überwindung von Hunger und Armut durch neue Wege in der Entwicklungszusammenarbeit. Notwendig sei aber auch eine neue Ethik, die Wirtschaften dem Gemeinwohl verpflichtet.

Wolfgang Kessler: Die Kunst, den Kapitalismus zu verändern. Eine Streitschrift. Mit einem Vorwort von Christian Felber. Publik-Forum Edition, 2019. 128 Seiten, Euro 18,-

Foto: W. Kessler, privat