Die Ächtung des Krieges ist ein historisch junges Phänomen und wird noch immer gebrochen, wie wir aktuell über die täglichen Gräuelbilder aus der Ukraine erfahren. Militärische, geopolitische und wirtschaftliche Interessen gehen dabei meist Hand in Hand.

Der entfesselte Wille zum „Immer-mehr“ und die von ihm hervorgebrachte Ökonomie der Maßlosigkeit haben eine erstaunliche Geschichte, die über weite Strecken mit Ausbeutung und Gewalt verbunden ist, so der Politikwissenschaftler und Wirtschaftspädagoge Bernhard Ungericht in seinem Buch „Immer-mehr und Nie-genug“ (Metropolis-Verlag): „Die unheilvolle Allianz von maßloser Ökonomie und Militär zieht sich als tödliche Spur durch alle Epochen. Wir begegnen ihr wieder in den Kreuzzügen des Mittelalters, in der blutigen Eroberung Amerikas durch die goldgierigen portugiesischen und spanischen Konquistadoren, im europäischen Imperialismus des 19. Jahrhunderts oder in den Ressourcenkriegen zu Beginn des dritten Jahrtausends wie im Irak-Krieg und den Konflikten in Zentralafrika.“

Ungericht gibt in seinem historischen Abriss über 5000 Jahre Geschichte Antworten auf drei Fragen: Wie hat sich die maßlose Ökonomie herausgebildet?  Wie verändert die Ökonomie der Maßlosigkeit im Verlauf ihres historischen Siegeszuges allmählich den Menschen selbst, sein Denken und seine Beziehungen? Und: Wie geht es weiter?  Was droht uns, und wie kann ein Pfadwechsel hin zu einer Ökonomie des rechten Maßes vielleicht doch noch gelingen? Wichtige Fragen, die wir mit dem Autor in der Reihe JBZ-Zukunftsbuch diskutieren.

7. April 2022: JBZ-Zukunftsbuch mit a.o. Univ. Prof. Bernhard Ungericht (Wirtschaftspädagoge, Politikwissenschaftler, Universität Graz). In Kooperation mit der FH Salzburg. Ort: Robert-Jungk-Bibliothek für Zukunftsfragen (JBZ), Robert-Jungk-Platz, Strubergasse 18, 5020 Salzburg und ONLINE.  19:00 Uhr. Freier Eintritt.

Anmeldung

Bernhard Ungericht:  Immer-mehr und Nie-genug! Eine kurze Geschichte der Ökonomie der Maßlosigkeit. Marburg: Metropils, 2021. 309 Seiten

Ein informatives, bestens recherchiertes und zugleich beklemmendes Buch, das dazu einlädt, unsere Bilder von Wohlstand und Fortschritt grundlegend zu revidieren“ (Hans Holzinger, JBZ).