Die Klimaerwärmung ist eine große Herausforderung für Gesellschaften. Bisher gelingt es kaum, die nötigen Schritte zu unternehmen, um gegenzusteuern. Aber wo hakt es genau? Liegt es daran, dass viele Menschen handfeste materielle Interessen haben, ihren Wohlstand und ihre Lebensweise zu verteidigen? Oder spielen auch mehr oder weniger pro-ökologische und soziale Einstellungen eine Rolle? Gibt es, wie oftmals behauptet, eine Kluft zwischen angeblich hohem Umwelt- und Klimabewusstsein und dem unzureichenden Handeln, die es mit entsprechenden ökonomischen Anreizen zu überbrücken gilt?
An der Friedrich-Schiller-Universität Jena haben Forscherinnen und Forscher genauer hingesehen und untersucht, wie Interessensgegensätze im Zusammenspiel mit Mentalitätsunterschieden den Streit über Themen der sozial-ökologischen Transformation in der Gesellschaft prägen. Sie haben zehn Mentalitäten in unserer Gesellschaft ausgemacht, die verschieden denken, reagieren und agieren. So wird nachvollziehbar, wie diese Mentalitäten mit sozialen Positionen, den damit verbundenen Berufen und Ausstattungen wie z.B. Geld oder Bildung sowie den daraus resultierenden Interessen zusammenhängen. Die Forscher:innen argumentieren, dass ein neuer, ein sozial-ökologischer Klassenkonflikt unsere Gesellschaft bestimmt und erläutern dessen Grundzüge.
Robert-Jungk-Bibliothek für Zukunftsfragen mit Unterstützung der Kima- und Energiepartnerschaft „Salzburg 2050“.

Input: Martin Fritz | Forschungsprojekt „Mentalitäten im Fluss (flumen)“ | Universität Jena
Hier der Link zum Forschungsbericht: https://www.db-thueringen.de/receive/dbt_mods_00059592

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