Robert Jungk war ein säkularer Jude und sein Judentum hatte nur sehr wenig gemeinsam mit dem Judentum der Lubawitscher, die als Reaktion auf die Ausrottung des osteuropäischen Judentums eine jüdische Tradition in Brooklyn „erfunden“ haben, die in dieser Form vor dem Holocaust nicht gelebt wurde. Was jüdische Identität ausmacht, ist jedoch nur schwer zu beschreiben, vor allem wenn Menschen wie Robert Jungk nicht mehr nach religiösen Gesetzen leben und – zumindest nach außen hin – wenig Identifikation mit Israel aufweisen. Jüdische Identität ist nichts Stabiles, sondern ein Konstrukt, das sich aus vielen unter-schiedlichen Bausteinen zusammensetzt. Vielen Einflüssen ausgesetzt, befindet sie sich in einem ständigen Wandel.

Helga Embacher: „Aber zuerst bin ich Weltbürger und dann erst Jude“ Robert Jungks Judentum. JBZ-Arbeitspapier 22. Salzburg 2013, 31 S.
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