Sieben Teilnehmerinnen und Teilnehmer der JBZ-Montagsrunden haben in den vergangenen zwei Jahren überlegt, was die Zukunft des Landes Salzburg prägen wird. Thesen wurden aufgestellt und überprüft. Der 130 Seiten starke Endbericht liegt jetzt vor.

Das Team: Silvia Traunwieser ist Juristin/Ethikerin im Bereich Rechts- und Sozialphilosophie der Juridischen Fakultät Salzburg. Schwerpunkte sind Wirtschafts- und Medizinethik; Lukas Lengauer ist Geograf und Ökonom. Er arbeitet in der ZIT-Die Technologieagentur der Stadt Wien GmbH; Erich Mild ist Politikwissenschaftler und publiziert v. a. zu Fragen der Energie-, Klimaschutz- und Umweltpolitik; Jakob Reichenberger ist Studienleiter in St. Virgil Salzburg; Walter Scherrer ist Univ.-Prof. für Volkswirtschaftslehre an der Universität Salzburg; Markus Seiwald studierte Landschafts-, Regional- und Stadtmanagement an der Universität Salzburg und lehrt und forscht für die Arbeitsgruppe Wirtschaftsgeographie am Fachbereich Geographie & Geologie. Stefan Wally ist wissenschaftlicher Mitarbeiter der Robert-Jungk-Stiftung und unterrichtet Politikwissenschaften; Waltraud Winkler-Rieder ist Beraterin für Regionalentwicklung und Gesellschafterin der ÖAR Regionalberatung GmbH.

Die Thesen: Neun Entwicklungen bis 2030

Es wird eine Öffnung des politischen Systems geben, erzwungen durch sinkende Wahlbeteiligung, weniger Parteimitglieder, mehr WechselwählerInnen und weniger KandidatInnen.

Es kommt zu einer Kommerzialisierung von immer mehr Lebensbereichen. Immer mehr Bereiche des menschlichen Lebens werden durch spezialisierte, den Bedürfnissen der jeweiligen Zielgruppe angepasste, Marktangebote bedient.

Die Unterschiede zwischen Zentralraum und Süden des Landes nehmen zu. In einer zunehmend wissensbasierten Ökonomie wird die Abwanderung aus den ländlichen Regionen zunehmen.

Der Klimaerwärmung wird sich auswirken, besonders auf den Tourismus Innergebirg, wo die Temperaturen schneller steigen werden.

Das Gesundheitssystem wird grundlegend reformiert sein, mehr Gesundheitsdienstleistungen und mehr Gesundheitsvorsorge sowie -erhaltung werden durch allgemeine Entwicklungen erzwungen werden.

Die soziale Polarisierung nimmt in Salzburg zu durch Verknappung von Wohnraum, „Ethnisierung“ von Armut und stärkerer Distinktion zwischen sozialen Schichten.

Zunehmende kulturelle Vielfalt in der Gesellschaft, unter anderem aufgrund des Nachrückens von Generationen mit Menschen mit Migrationshintergrund und der gesellschaftlichen Ausdifferenzierung.

Steigendes durchschnittliches Alter der Bevölkerung und daraus folgende Anforderungen u. a. an öffentliche Wohlfahrt, Finanzen, Kultur und Politik.

Internationalisierung des Lebens in Salzburg durch die ökonomische Globalisierung, die Massenmedien, die berufliche Spezialisierung und die Bildung.

Silvia Traunwieser, Lukas Lengauer, Erich Mild, Jakob Reichenberger, Walter Scherrer, Stefan Wally und Waltraud Winkler-Rieder: Salzburg morgen. Neun Entwicklungen, die Salzburg prägen werden. JBZ-Arbeitspapier 26. Salzburg 2014, 127 S.
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