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Der Impuls bei der  JBZ-Montagsrunde mit Elke Seefried am vergangenen Montag, der auf einer preisgekrönten Studie basiert, beleuchtete die Geschichte der Zukunftsforschung in den westlichen Industriestaaten seit den späten 1940er Jahren. Der Vortrag zeigte auf, dass die Zukunftsforschung aus den Denksystemen des Kalten Krieges entsprang, einerseits aus strategisch-militärischen Planungen, andererseits eng verflochten mit der entstehenden Friedensforschung. Insofern fanden sich in der Zukunftsforschung immer unterschiedliche “Denkstile” zusammen, was auch die Grundlage späterer Konflikte bildete. Zudem wirkten neue methodische Zugänge wie die Kybernetik, die teilweise eine regelrechte Prognose- und Steuerungsbegeisterung auslöste, und die Aufbruchstimmung der 1960er Jahre. Insofern gingen die Zukunftsforscher davon aus, dass es eine unendliche Zahl an Zukünften gebe, welche nicht nur prognostiziert, sondern auch gestaltet werden könnten. Der Vortrag behandelte die Entstehung der Zukunftsforschung in den 1950er und 1960er Jahren, wichtige Akteure – mit Robert Jungk im Zentrum – und internationale Netzwerke der Zukunftsforschung wie die World Futures Studies Federation, aber auch die inneren Konflikte und Krisen der Zukunftsforschung der 1970er und 1980er Jahre.

– 65. JBZ?Montagsrunde, Montag, 1. Dezember 2014, 19.30 Uhr: „Zukünfte. Eine Geschichte der Zukunftsforschung seit 1945?. Impuls und Diskussion mit Elke Seefried (Zweite Stellvertretende Direktorin des Instituts für Zeitgeschichte München-Berlin und Professorin für Neueste Geschichte an der Universität Augsburg). Ort: Robert-Jungk-Bibliothek, Stadtwerk, Strubergasse 18/2. Stock.