Die neue ProZukunft (Aboanfrage senden?) ist erschienen. Sie versammelt im Hauptteil Rezensionen zur Bedeutung sozialer Erfindungen und zum schonenden Umgang mit Ressourcen (vorgestellt von Hans Holzinger), fasst Befunde über das mögliche „Ende des Kapitalismus“ zusammen (Alfred Auer) und diskutiert Herausforderungen einer „Bildungswende“ (Walter Spielmann).
Stefan Wally hat sich angesehen, wie unterschiedlich der Zusammenhang von Freiheit, Ich und Selbstbestimmung beleuchtet werden kann. Vier neue Bücher ranken sich um die Frage des Ich und seiner Selbstbestimmung. Michael Pauen und Harald Welzer sehen die Autonomie des Ich in Gefahr. Jean-Claude Michéa würde zustimmen. Der französische Liberale feiert die zentrale Stellung des Individuums in der Moderne. Und er warnt, dass man dem Individuum sowohl kulturelle als auch wirtschaftliche Freiheit geben müsse, wenn man Tyrannei verhindern wolle. Diesen Autoren gegenüber steht John Gray: Er verneint grundsätzlich, dass die Moderne Fortschritt gebracht hat. Ganz im Gegenteil: Er hält die Menschen für Raubtiere, Fortschrittsversprechen für Mythen und sieht den Ausweg für den Einzelnen nur im – nicht einmal zielgerichteten – Ausstieg. Ähnliche philosophische Fragen werden von den Neue Realisten vertieft: Sie versuchen die postmoderne Dekonstruktion der Realität zu stoppen, uns etwas zum Anhalten zu bieten. Sie finden es nicht außerhalb unseres Lebens, sondern in unserer Art, über die Realität zu sprechen. Stefan Wally versucht, die wichtigsten Ideen der Bücher zu vermitteln.
Ausgewählte Beiträge zur Zukunftsforschung runden den Blick auf aktuelle Publikationen ab. Berichtenswertes aus Zeitschriften und Institutionen hat in bewährter Form Werner Riemer zusammengestellt, und wie immer runden Nachrichten aus der JBZ – besonders hervorzuheben: die Widmung einer Gedenktafel am Wohnort von Robert und Ruth Jungk durch die Stadt Salzburg – auch diese Ausgabe ab.