Das “Religiöse” als Teil der öffentlichen Debatte nahm  in einem neuen Arbeitspapier der Robert-Jungk-Stiftung der Wissenschaftler Andreas G. Weiß unter die Lupe.  Traditionelle Religiosität und ihre Formen sind auf dem Rückzug. Das bedeute aber nicht, dass die Diskussionen über das „Religiöse“ an Bedeutung verlieren, zeigt Weiß.

Die Haltung gegenüber dem Religiösen in Salzburg könne als ein Schwanken zwischen Faszination und Anerkennung der gesellschaftlichen Kraft des Religiösen auf der einen Seite und der Skepsis vor Institutionen, Fremdbestimmung und wissenschaftstheoretischen Verurteilungen des Religiösen auf der anderen Seite gesehen werden.

Die Notwendigkeit, dass das Religiöse jedoch zur Sprache kommt, bleibe auf vielen unterschiedlichen Ebenen des Lebens bestehen, so Weiß.
Aktuelle Zahlen kann die JBZ ebenfalls zu dem Thema vorstellen. 420 Salzburgerinnen und Salzburger sind nach ihrer Meinung zur Entwicklung von Religion und Glauben befragt worden. Dabei kamen drei Vorstellungen klar zum Ausdruck: Traditionelle Formen der Glaubensausübung werden an Bedeutung verlieren. Salzburg wird in Zukunft mehr verschiedene Formen des Glaubens und der Weltsicht aufweisen als jetzt. Das Religiöse soll vom Staat getrennt bleiben, wird aber einen Platz in der öffentlichen Debatte einnehmen.

Andreas G. Weiß: Der unliebsame Gesprächspartner. Das „Religiöse“ als Teil gesellschaftlicher und politischer Identitätsdiskurse des 21. Jahrhunderts. JBZ-Arbeitspapier 35. Salzburg 2017, 118 S.
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Bericht dazu in den Salzburger Nachrichten vom 14.4. 2017:
„Das Religiöse lebt jenseits der traditionellen Lehre“ (Josef Bruckmoser)