Der kleine Reststaat unbeliebt, die anderen Völker „abgefallen“: Die Bevölkerung der entstehenden österreichischen Republik fühlte sich 1918/19 von „inneren und äußeren Kräften“ ebenso „verraten“ wie die Habsburger, die mit dem Ende ihres Reiches auf sechshundertjährige Herrschaftsansprüche verzichten mussten.

Eine frühe „Opferthese“ entstand, schuf aber kein Gemeinschaftsgefühl der „Unterlegenen“. Das „Kaiserhaus“ wollte es sich nicht eingestehen, dass die vielen Kronen und Länder endgültig verloren waren. Auch im kleinen Österreich hielt kaum jemand zu ihm. Warum hatte die Monarchie keine Chance mehr? Der Vortrag bietet Antworten. Hannes Leidinger lehrt an den Universitäten Bern, Budapest, Salzburg und Wien, leitet das Wiener Büro des Ludwig Boltzmann-Instituts für Kriegsfolgen-Forschung und ist Mitglied der Militärhistorischen Denkmalkommission des Verteidigungsministeriums sowie Autor zahlreicher Bücher.

Anmeldungen sind ab sofort möglich. Der Eintritt ist frei.

– 121. JBZ-Montagsrunde: „Republik! Warum wir 1918 nicht nostalgisch waren.“ Impuls und Diskussion: Hannes Leidinger (Historiker, Universität Wien). Montag, 19. November 2018, 19.30 Uhr. Ort: Robert-Jungk-Bibliothek für Zukunftsfragen, Strubergasse 18/2, 5020 Salzburg.