Am 8. Dezember erscheint die neue Ausgabe unseres Buchmagazins pro zukunft: Über 40 Neuveröffentlichungen aus dem Sachbuchbereich werden wie üblich vorgestellt. Themenschwerpunkte sind diesmal: Klima, Politik, Geld, Wie wir denken, Gesellschaft, Leben und Sterben. Unter anderem dabei: Elizabeth Kolberts Wir KlimawandlerWelche Leben soll man retten von Annette Dufner, Anja Röckes Soziologie der SelbstoptimierungWelt im Lockdown von Adam Tooze.

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Außerdem im Heft: Die Zukunftsbücher 2021. Seit 2004 zeichnet die Robert-Jungk-Bibliothek für Zukunftsfragen  zum Ende des Jahres zehn aktuelle Sachbücher aus, die sie als besonders lohnenswerte Diskussionsgrundlage für zukunftsweisende Debatten einstuft. Auf diesem Weg werden Arbeiten gewürdigt, die gesellschaftliche Entwicklungen kritisch reflektieren und neue Zukunftsperspektiven eröffnen. Seit 2018 wird die Bestenliste in Zusammenarbeit mit changeX, dem Online-Medium für Zukunftsideen, erstellt. Diesmal fiel die Wahl auf nachfolgende Publikationen:

  • Unbehagen. Theorie der überforderten Gesellschaft von Armin Nassehi (C.H. Beck Verlag): Armin Nassehi geht den allgegenwärtigen Krisen auf den Grund. Seine These ist, dass die Strukturen und die Form der Gesellschaft sich selbst überfordern. Diese Überforderung ist jedoch Problem und Lösung zugleich. Sie kann die Basis für Lösungsperspektiven sein, so der Soziologe in diesem inspirierenden Buch.
  • Nichts tun. Die Kunst, sich der Aufmerksamkeitsökonomie zu entziehen von Jenny Odell (C.H. Beck): Trauen wir uns, die Aufmerksamkeitsautobahnen des Datenkapitalismus zu verlassen? Jenny Odell zeigt, wie das gelingen könnte: über ein „Nichts tun“, das sich dem permanenten Zwang zur Produktivität entzieht und den Zugang zu einer geschärften Aufmerksamkeit erschließt. Einer Aufmerksamkeit, die Kontext wiedergewinnt, indem sie sich auf die Zusammenhänge richtet. Ein im besten Sinne inspirierendes Buch, das sich ganz authentisch keinem Genre zuordnen will.
  • Weibliche Unsichtbarkeit von Marylène Patou-Mathis (Carl Hanser Verlag): Die Ur- und Frühhistorikerin ergänzt moderne Debatten zum Feminismus mit einem historischen Zugang, der reproduzierte Geschlechternarrative dekonstruiert und als Mythos entlarvt. Patou-Mathis zeigt, wie die unterstellte Minderwertigkeit der Frau zu einer allgemein akzeptierten Vorstellung wurde. Eine spannende Herangehensweise. Und ein augenöffnendes Buch. 
  • FREI DAY. Die Welt verändern lernen! Für eine Schule im Aufbruch von Margret Rasfeld (oekom Verlag): Wie lässt sich Zukunftskompetenz im Bildungssystem verankern? Margret Rasfeld präsentiert eine Bildungsinnovation mit Anstoßwirkung: ein Frei Day, der Freiräume eröffnet, in denen ein anderes Lernen erprobt werden kann. Als Einstieg in eine Bildungstransformation.
  • København. Urbane Architektur und öffentliche Räume herausgegeben von Sandra Hofmeister (Detail Verlag): Ein äußerst inspirierender, reich bebilderter Band, der zeigt, wie die Stadt der Zukunft aussehen könnte, wenn eine vorausschauende und nicht allein an kommerziellen Verwertungsinteressen ausgerichtete Stadtplanung am Werk ist.
  • Verteidigung des Menschen. Grundfragen einer verkörperten Anthropologie von Thomas Fuchs (Suhrkamp Verlag): In einer Zeit, in der der Technikglaube allgegenwärtig ist, ist dieses Buch eine Wohltat. Die Ausführungen gehen an die Substanz von technischem Fortschritt und rühren an philosophische Grundfragen der Menschheit. Eine Erinnerung an die Menschlichkeit, die uns so unbestreitbar von Maschinen unterscheidet.
  • Strengt euch an! Warum sich Leistung wieder lohnen muss von Wolf Lotter (Ecowin Verlag): Der Übergang von der Industrie- zur Wissensgesellschaft transformiert auch den Leistungsbegriff: Statt Normerfüllung bedeute Leistung heute, originelle, unverwechselbare Lösungen zu kreieren, sagt Wolf Lotter. Und appelliert, die damit verbundene Anstrengung auf sich zu nehmen. Denn: „Wo keine Anstrengung ist, ist keine Zukunft.“
  • Sortiermaschinen. Die Neuerfindung der Grenzen im 21. Jahrhundert von Steffen Mau (C.H. Beck): Es sei falsch, Globalisierung mit porösen oder gar verschwindenden Grenzen zu assoziieren oder gleichzusetzen, sagt der Autor. Sie sei vielmehr als komplexer, in sich auch widersprüchlicher Prozess zu fassen, der Öffnung und Schließung gleichermaßen einschließt. Dabei wird die Grenze zur Sortiermaschine, die Menschen den Übertritt gestattet oder verweigert. Es entstehe eine globale Hierarchie der Ungleichheit, so Mau. Brennend aktuell.
  • Der Tag, an dem wir aufhören zu shoppen. Wie ein Ende der Konsumkultur uns selbst und die Welt rettet von James B. MacKinnon (Penguin Randomhouse): Was würde passieren, wenn wir plötzlich alle unseren Konsum radikal herunterfahren würden? Welchen Einfluss hätte dies auf die Wirtschaft, unsere Arbeit, unser Leben und unser Denken? Ein Plädoyer, mit dem Weltretten beim eigenen Konsum zu beginnen. Und einfallsreich mit weniger auszukommen.
  • Unser Haus steht längst in Flammen. Warum Afrikas Stimme in der Klimakrise gehört werden muss von Vanessa Nakate (Rowohlt Verlag): Die Klimaaktivistin macht deutlich, wie stark der Klimawandel schon jetzt die Lebensgrundlagen der Menschen in Afrika zerstört. Und fordert, dass im Kampf gegen die Klimakrise alle Stimmen gehört werden müssen.