11. August 2023, 11.00 Uhr, Große Universitätsaula, zur Anmeldung:

Hermann Glettler (*1965 in Übelbach/Steiermark) studierte Theologie und Kunstgeschichte in Graz und Tübingen. Er ist Mitglied der katholischen Gemeinschaft Emmanuel und wurde am 23. Juni 1991 zum Priester für die Diözese Graz-Seckau geweiht. Papst Franziskus ernannte den langjährigen Pfarrseelsorger am 27. September 2017 zum Bischof der Diözese Innsbruck. Die Weihe erfolgte am 2. Dezember. Als Pfarrer im multikulturellen Bezirk Graz-Gries engagierte sich Glettler besonders für sozial Benachteiligte und Flüchtlinge. Darüber hinaus ist ihm bis heute eine unaufdringliche Präsenz von Kirche im säkularen Umfeld und eine zeitgemäße Vermittlung des christlichen Glaubens ein großes Anliegen. Der Innsbrucker Bischof engagiert sich stark im interreligiösen Dialog und in der Vermittlung zwischen Kunst und Kirche. Eine ehrliche Kooperation mit Kunstschaffenden ist für ihn Teil des kirchlichen Auftrags. In der Bischofskonferenz ist Glettler für den Bereich Kultur sowie für Ehe und Familie zuständig.

Univ.-Prof. Dr. Markus Hengstschläger (*1968 in Linz) studierte Genetik, forschte auch an der Yale University in den USA und ist heute Vorstand des Instituts für Medizinische Genetik an der Medizinischen Universität Wien. Der vielfach ausgezeichnete Wissenschaftler unterrichtet Studierende, betreibt genetische Diagnostik, ist Berater und Bestsellerautor. Er leitet den ThinkTank Academia Superior, ist stellvertretender Vorsitzender der
österreichischen Bioethikkommission, Kuratoriumsmitglied des Wiener Wissenschafts-, Forschungs- und Technologiefonds und er war zehn Jahre lang Mitglied des Rats für Forschung und Technologieentwicklung und Universitätsrat der Linzer Johannes Kepler Universität. Markus Hengstschläger ist außerdem Wissenschaftsmoderator auf ORF Radio Ö1 und Autor von vier Platz 1-Bestsellern.

Kathrin Röggla (*1971 in Salzburg) zog 1992 nach Berlin, wo erste Bücher sowie Kurzprosa entstanden. Seit Ende der 1990er-Jahre verfasst und produziert sie auch Radioarbeiten und Theatertexte. In den 2000er-Jahren unternahm sie zahlreiche Reisen nach Georgien, in den Iran, nach Zentralasien, Japan, die USA und in den Jemen. Seit 2015 ist sie Vizepräsidentin der Akademie der Künste in Berlin und seit 2020 Professorin für Literarisches Schreiben an der Kunsthochschule für Medien in Köln, wo sie heute lebt. Für ihr Werk wurde sie u.a. mit dem Italo-Svevo-Preis, dem Anton-Wildgans-Preis und dem Arthur-Schnitzler-Preis sowie mit dem Österreichischen Kunstpreis für Literatur ausgezeichnet. 2022 erhielt sie den Grazer Franz-Nabl- und den Else Lasker-Schüler-Dramatikpreis. Ihr Roman wir schlafen nicht wurde mit dem Preis der SWR-Bestenliste und dem Bruno-Kreisky-Preis für das politische Buch ausgezeichnet. Sie veröffentlichte u.a. die Prosabücher Niemand lacht rückwärts, Abrauschen, Irres Wetter, really ground zero, die alarmbereiten sowie gesammelte Essays und Theaterstücke unter dem Titel Besser wäre: keine und Nachtsendung im Fischer Verlag, wo gerade eben ihr letzter Roman Laufendes Verfahren erschien. Im April 2022 wurden ihre Theatertexte Das Wasser und Verfahren uraufgeführt und ihr Essayband Ausreden im Droschl Verlag publiziert.

Ulrike Herrmann (*1964 in Hamburg) absolvierte eine Ausbildung zur Bankkauffrau und ein Volontariat an der Henri-Nannen-Schule. Anschließend studierte sie Geschichte und Philosophie an der FU Berlin. Seit 2000 ist Ulrike Herrmann Wirtschaftskorrespondentin der taz und regelmäßig zu Gast im Radio und im Fernsehen. Sie hat mehrere Bestseller verfasst. Zuletzt erschien ihr Buch Das Ende des Kapitalismus. Warum Wachstum und Klimaschutz nicht vereinbar sind – und wie wir in Zukunft leben werden bei KiWi (2022). Darin beschreibt sie, wie die Zukunft aussieht – ohne Wachstum, ohne Gewinne, ohne Autos, ohne Flugzeuge, ohne Banken, ohne Versicherungen und fast ohne Fleisch.

18. August 2023, 11.00 Uhr, Große Universitätsaula, zur Anmeldung:

Dr. Svenja Flaßpöhler (*1975 in Münster) ist eine deutsche Philosophin, Journalistin und Autorin und seit 2018 Chefredakteurin des Philosophie Magazins. Seit 2013 leitet sie (gemeinsam mit Wolfram Eilenberger, Gert Scobel und Jürgen Wiebicke) das Programm der Phil.cologne. Von 2016 bis 2017 war sie leitende Redakteurin für Literatur und Geisteswissenschaften beim Deutschlandfunk Kultur. Ebendort verantwortete und moderierte sie die Philosophiesendung Sein und Streit. Von 2013 bis 2016 war sie Literaturkritikerin in der Fernsehsendung Buchzeit (3sat). Ihre von der Studienstiftung des Deutschen Volkes geförderte Promotionsschrift Der Wille zur Lust. Pornographie und das moderne Subjekt erschien 2007 bei Campus. Im selben Jahr wurde ihr Buch Mein Wille geschehe. Sterben in Zeiten der Freitodhilfe (WJS) mit dem Arthur-Koestler-Preis ausgezeichnet. Es folgten zahlreiche weitere Publikationen. Ihre Streitschrift Die potente Frau. Für eine neue Weiblichkeit (Ullstein 2018) wurde ein Bestseller. Zuletzt erschien 2021 Sensibel. Über moderne Empfindlichkeit und die Grenzen des Zumutbaren bei Klett-Cotta.

Dr. Wolfgang Petritsch ist Präsident des Österreichischen Instituts für Internationale Politik, der österreichischen Marshallplan-Stiftung Wien und des Herbert C. Kelman Instituts für interaktive Konflikttransformation, Wien–Jerusalem, sowie Mitglied des European Leadership Network, London. Er war Pressesprecher von Bundeskanzler Bruno Kreisky, Österreichs Botschafter in Belgrad, Ständiger Vertreter bei den Vereinten Nationen, Genf, und bei der OECD, Paris. 1998/99 war Wolfgang Petritsch EU-Chefverhandler für Kosovo, sodann Vorsitzender der Internationalen Kommission für die Auflösung der Sozialistischen Föderativen Republik Jugoslawien. Als Hoher Repräsentant der Internationalen Gemeinschaft hat er von 1999 bis 2002 den Wiederaufbau Bosniens geleitet. 2013/14 war Wolfgang Petritsch Schumpeter Fellow in Harvard und 2016 Gastprofessor in Berkeley, USA. Er ist Autor zahlreicher Artikel, Kommentare und Bücher, die in mehrere Sprachen übersetzt wurden, zuletzt etwa Epochenwechsel – Unser digital-autoritäres Jahrhundert. 2023 erscheint Diplomatic Interventions in Times of Unpeace. Wolfgang Petritsch ist Träger des Europäischen Menschenrechtspreises 2007 (Straßburg).

Jürgen Trittin (*1954 in Bremen) absolvierte ein Studium der Sozialwissenschaften an der Georg-August-Universität Göttingen, das er als Diplom-Sozialwirt abschloss. Von 1982 bis 1984 war er Geschäftsführer der Ratsfraktion der Alternativen-Grünen-Initiativen-Liste (AGIL) Göttingen; 1981/82 Wissenschaftlicher Mitarbeiter und Freier Journalist. Seit 1980 ist er Mitglied der Grünen. Von 1990 bis 1994 war Jürgen Trittin Minister für Bundes- und Europaangelegenheiten in Niedersachsen, von 1998 bis 2005 Bundesminister für Umwelt, Naturschutz und Reaktorsicherheit und von 2005 bis 2009 stellvertretender Vorsitzender der
Bundestagsfraktion der Grünen. Als Umweltminister brachte Jürgen Trittin den ersten Atomausstieg auf den Weg und startete mit dem Erneuerbaren-Energien-Gesetz die Energiewende in Deutschland. Von 2009 bis 2013 war er Fraktionsvorsitzender BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN; von 2017 bis 2021 Mitglied im Auswärtigen Ausschuss und Mitglied der Parlamentarischen Versammlung der NATO. Seit 2021 ist Jürgen Trittin außenpolitischer Sprecher der Bundestagsfraktion von BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN, Mitglied im Auswärtigen Ausschuss und Mitglied der Parlamentarischen Versammlung der NATO. Er ist Vorsitzender der Parlamentariergruppe USA im Deutschen Bundestag.