Was übersehen und übersahen wir, wenn wir über Zukunft sprachen? Dazu gehören auf jeden Fall die die Zukunftskonzeptionen in Afrika und der Diaspora. Diese Erzählungen und Bilder will die Literatur- und Kulturwissenschaftlerin Peggy Piesche (wieder)entdecken und bekannter machen. Die Zukunftsforschung ist gut beraten, zuzuhören.

Die Debatten über die Zukunft haben immer Gruppen ausgeschlossen. In der Diskussion des Afrofuturismus geht es darum, strukturellen Rassismus offenzulegen, dadurch die Vergangenheit neu zu schreiben und die Zukunft zu erkunden und alternative, hoffnungsvollere Welten (besonders in der Kunst) auszuprobieren. In ihrem Vortrag sprach Piesche über das Konzept von vergangenen Zukünften. Sie referierte über Zukunftskonzepte, Zukunftsimaginationen, die es eben nicht in unsere Geschichtsschreibung geschafft haben. Und darüber, wie wichtig es ist, Räume für gesellschaftspolitische Teilhabe zu schaffen sowie Benachteiligungen zu benennen und aufzubrechen.

Für diese Beiträge zu den Zukunftsdiskussionen erhielt Piesche am Mittwoch, 7. Dezember 2022, den Landespreis für Zukunftsforschung. Die Laudatio hielt Klaus Firlei (Vorsitzender des Stiftungsvorstandes der Robert-Jungk-Bibliothek). Es begrüßten Landeshauptmann-Stellvertreterin Martina Berthold und Landesrätin Andrea Klambauer.

Peggy Piesche ist Literatur- und Kulturwissenschaftlerin. Seit 2019 ist sie für die Bundeszentrale für politische Bildung in Berlin tätig, seit 2021 leitet sie in der Niederlassung in Gera den Fachbereich „Politische Bildung und plurale Demokratie“ und ist damit vor allem für die Schwerpunkte von Transformations- und Erinnerungswissen sowie Diversität, Intersektionalität und Dekolonialität verantwortlich. Daneben engagiert sie sich als Erwachsenenbildnerin, Autorin, Aktivistin, Referentin und Wissenschaftlerin.