Das Web 2.0 ist nicht nur in der Lage Freunde im Internet zu verbinden. Es kann auch das Zusammenspiel zwischen Bürgern sowie Staat und Politik verbessern. Das meint David Röthler, ein Salzburger Internetexperte, in einem Arbeitspapier für die Robert-Jungk-Stiftung. Von Verbesserungsvorschlägen an die Gemeinde bis hin zur Erstellung von Budgets können mit dem Web 2.0 neue Chancen genutzt werden.
Es sei technisch kein Problem, dass Bürgerinnen und Bürger auf ihren Mobiltelefonen Software installieren, die sie direkt mit der Verwaltung verbinden. In Wörgl und einigen weiteren Tiroler Gemeinden gibt es bereits ein solches Projekt: Mit dem Mobiltelefon werden Fotos von Schäden im öffentlichen Raum oder von anderen Missständen gemacht, per Knopfdruck werden diese an die Verwaltung geschickt. Dort sind sie automatisch auf einer Website nachzulesen und auch zu sehen, wie die Verwaltung damit umgeht.
Eine andere Software mit dem Namen „Fix my Street“ verbindet per Knopfdruck Smartphones mit der Straßenverwaltung. Diese erfährt so von den Bürgerinnen und Bürgern automatisch, wo Straßenschäden auftreten. Das spart der Verwaltung Aufwand und garantiert gezielte Einsätze.
Aber auch bei politischen Entscheidungen können Bürgerinnen und Bürger besser eingebunden werden. In etlichen deutschen Städten wurden die Bürgerinnen und Bürger gefragt, wie sie die Ausgaben der öffentlichen Hand steuern würden. Ihre Ideen flossen in den Erstellungsprozess von Budgets – manchmal auch in die Überlegungen von Budgeteinsparungen ein.
Ein weiteres Beispiel, das Röthler präsentiert ist die Möglichkeit, eine elektronische Petition im deutschen Bundestag einzubringen. Auch so kann die Distanz zwischen Bürgern und der Politik reduziert werden.
David Röthler: Government 2.0. Chancen und Herausforderungen. JBZ-Arbeitspapier 1. Salzburg 2011, 46 S.
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