
Lassen sich die Gefahren des Klimawandels mit seinen dramatischen Auswirkungen für Natur und Menschheit durch konsequentes Umsteuern in Richtung Nachhaltigkeit noch verhindern? Oder ist es dafür zu spät, weshalb dann Maßnahmen zur Anpassung an den Wandel und die Verstärkung der Widerstandsfähigkeit (Resilienz) im Vordergrund stehen müssten? Diese Fragen standen am 17. November im Mittelpunkt einer Veranstaltung der Reihe „ JBZ-Zukunftsbuch“, in der das neue Jahrbuch „Bildung für nachhaltige Entwicklung 2014: Krisen- und Transformationsszenarios“ vorgestellt wurde.
Der Redakteur der vom Forum Umweltbildung zum zweiten Mal herausgegebenen Publikation, Wolfgang Sorgo, verwies auf ein pessimistisch getöntes Interview mit Dennis Meadows, dem Mitautor der Club of Rome-Studie „Die Grenzen des Wachstums“ aus dem Jahr 1972. „Ich war sehr überrascht, wie sehr sich Meadows zu einem Kritiker der Nachhaltigen Entwicklung gewandelt hatte“, sagte Sorgo nach einem Gespräch mit dem Zukunftsexperten anlässlich der Eröffnung der „Future Lectures“ an der WU Wien. An den entscheidenden Stellschrauben für ein ökologisches Gleichgewicht könne das langfristige Konzept einer Nachhaltigen Entwicklung nichts mehr ausrichten, war Meadows Botschaft. Stattdessen sei jetzt die aktive Vorbereitung auf heraufziehende globale Krisen angesagt, etwa durch die Herstellung von Ernährungs-Autonomie.
Verdrängungsmechanismen

Als Vertreter des Österreichischen Lebensministeriums stellte Erich Ober die Rahmenbedingungen der Politik der Nachhaltigen Entwicklung dar, wie sie von der Europäischen Union vorgegeben werden. Eine Überprüfung der ursprünglich progressiven EU-Nachhaltigkeitsstrategie, die im Zuge anderer Maßnahmen des 2020-Prozesses erfolgen sollte, sei leider abgesagt worden, bedauerte Ober: „Das ist eine unerfreuliche Situation“. Dagegen halte Österreich weiter an seiner Initiative „Wachstum im Wandel“, die wesentlich Aspekte nachhaltiger Entwicklung thematisiert, fest.
Hier die Veranstaltung zum Nachhören.
Das Jahrbuch „Bildung für nachhaltige Entwicklung 2014“ ist zum Sonderpreis von € 7,- in der JBZ sowie beim Forum Umweltbildung erhältlich. Und hier geht’s zur Rezension der Publikation in Pro Zukunft.
(Text und Fotos: Manfred Ronzheimer)