Yetnebersh Nigussie im Gespräch mit Gabriel Müller von LICHT FÜR DIE WELT und Amelie Höring vom Entwicklungspolitischen Beirat der Salzburger Landesregierung.
Yetnebersh Nigussie im Gespräch mit Gabriel Müller von LICHT FÜR DIE WELT und Amelie Höring vom Entwicklungspolitischen Beirat der Salzburger Landesregierung.

„Wir wollen nicht in unserer einzigen Beeinträchtigung, sondern in den 99 Fähigkeiten wahrgenommen werden, die wir haben“ – damit brachte Yetnebersh Nigussie, äthiopische Juristin und Inklusionsexpertin, gestern in einem beeindruckenden Vortrag in der JBZ ihre Sichtweise auf den Punkt. Die Gründerin des Ethiopian Center for Disabilty and Development forderte inklusive Schulen, denn „nur wenn  wir gemeinsam in die Schule gehen, werden wir dann auch gemeinsam in Büros arbeiten und nach der Arbeit gemeinsam etwas trinken gehen“, so Nigussie. Ihr Lebensweg sei für Äthiopien sicher untypisch, der Großteil der Menschen mit Beeinträchtigungen in ihrem Land lebe einfach zu Hause in den Familien und sterbe dort. Es gäbe weder Ausbildung noch Berufsmöglichkeiten. Die engagierte Juristin machte aber dennoch Mut. Ihr Ziel ist die Inklusion aller Menschen, insbesondere liegen ihr Bildungsmöglichkeiten für Mädchen am Herzen, denn diese bräuchten neue Rollenvorbilder“ – Nigussie selbst ist hier ein ganz besonderes Vorbild, wie sich die an die 30 Besucherinnen überzeugen konnten. Hans Holzinger