Astrid Rössler war bei der 114. Montagsrunde in der JBZ zu Gast. Mit Stefan Wally sprach sie darüber, was sie in ihrer Zeit als Landeshauptmann-Stellvertreterin über Salzburg gelernt hat – und welchen Herausforderungen sie sich als erste grüne Spitzenpolitikerin im Land Salzburg stellen musste.

Die Wichtigkeit des persönlichen Gesprächs mit Betroffenen sowie die Suche nach Konsens betonte unser Gast besonders: Vor allem Letzteres scheint in der aktuellen politischen Kultur zunehmend negativ behaftet. Mit Bedauern sieht Rössler, dass bürgerliches Engagement im Bereich Umweltschutz immer weniger an die Öffentlichkeit tritt und sich mehr auf die private Umgebung konzentriert. Die notwendige Wende im Klima- und Umweltschutz könne aber nur von der Gesellschaft als Ganzes getragen werden – und brauche gleichzeitig individuelle Haltung und Solidarität.

Astrid Rösslers Fazit nach 5 Jahren Spitzenpolitik: Es ist mehr möglich, als man glaubt, wenn man sich auf das Gegenüber einlässt, ohne die eigenen Ideen aufzugeben. Respekt für die Expertise der Beamtenschaft ist hierbei besonders wichtig – deswegen braucht es hochqualifizierte BeamtInnen auch auf politisch nominierten Spitzenpositionen.

Die Hürden in der Politik werden – vor allem für Frauen – eher höher, mit einer politischen Unkultur, die sich vor allem in Schimpforgien in sozialen Medien oder medialen Kampagnen äußert. Dazu wünscht sich Astrid Rössler einen mutigeren Landtag mit einer starken Opposition. Mehr Selbstbewusstsein bei den Abgeordneten wäre ein Anfang für eine starke Landespolitik jenseits der Regierungsbank.