In „Strahlen aus der Asche“ schildert Robert Jungk die physischen und seelischen Folgen der Atombombenabwürfe auf Hiroshima und Nagasaki.  Jungks wichtigster Zuarbeiter für dieses Buch war Kaoru Ogura. Ein großer Teil der Materialien, die Ogura für Jungk zusammengestellt hatte, war verschollen und erst vor kurzem in der Wohnung von Oguras Witwe aufgetaucht. Wir nahmen dies zum Anlass, ein JBZ-Arbeitspapier darüber zu erstellen.

Das Arbeitspapier enthält Beiträge der Journalistin und Japanologin Judith Brandner, des japanischen Historikers Yuji Wakao und von Hans Holzinger von der JBZ. Es gibt Auskunft über Jungks Beziehungen zur japanischen Friedensbewegung und enthält interessante historische Details, etwa das Jungk geplant hatte, gemeinsam mit einem japanischen Geologen in Europa eine Ausstellung über die Atombombenabwürfe mit verstrahlten Gesteinen und anderen Artefakten zu organisieren.

Man erfährt auch, dass jene halb zerstörte Kuppel im Zentrum Hiroshimas, die heute als Mahnmal an die Atombombenabwürfe erinnert, auf Wunsch großer Teile der Bevölkerung in den 1950er-Jahren abgerissen werden sollte. Jungk und andere haben sich für den Erhalt der Atomruine eingesetzt. 1996 erklärte die Unesco den Bau zum Weltkulturerbe.

In seinem Geleitwort zum Arbeitspapier schildert Peter Stephan Jungk, wie stark der erste Japanaufenthalt und die Gespräche mit Überlebenden der Atombombenabwürfe seinen Vater, aber auch ihn selbst geprägt hatten. Eine Zeittafel sowie historische Aufnahmen ergänzen den Band.

Judith Brandner, Hans Holzinger, Yuji Wakao: Strahlen aus der Asche. Die Briefe von Kaoru Ogura an Robert Jungk. Mit einem Geleitwort von Peter Stephan Jungk. JBZ-Arbeitspapier 44. Salzburg, 42 S.
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Zu den Autoren und der Autorin

Judith Brandner ist TV- und Radiojournalistin und Autorin. Die Japanologin beschäftigt sich seit 1981 mit Japan, über das sie unzählige journalistische Arbeiten verfasst hat. Aktuell gilt ihr Interesse schwerpunktmäßig der Situation in Fukushima und den Folgen der Atomkatastrophe. 2014 erschien bei Kremayr & Scheriau „Zu Hause in Fukushima. Porträts“, 2016 ihr Beitrag „Leben mit den Folgen der Atomkatastrophe von Fukushima“ in „Nukleare Katastrophen und ihre Folgen.“ Auch mit Robert Jungk hat sich Judith Brandner mehrfach auseinandergesetzt. 2014 hielt Brandner an der Universität Nagoya eine Vorlesung über den „Journalisten und Anti-AKW-Aktivisten Robert Jungk. In „Schwarzer Regen – Hiroshima in der Literatur“ (Ö1-Radiokolleg, 2016) thematisiert sie Jungks „Strahlen aus der Asche“. www.judithbrandner.at

Mag. Hans Holzinger ist wissenschaftlicher Mitarbeiter und pädagogischer Leiter der Robert-Jungk-Bibliothek für Zukunftsfragen. Er hat 2013 die Ausstellung „Robert Jungk. Weltbürger und Salzburger“ für das Salzburg Museum kuratiert und in diesem Kontext das Buch „Sonnen statt Atom. Robert Jungk und die Debatten über die Zukunft der Energieversorgung seit den 1950er-Jahren bis heute“ (JBZ-Verlag, 2013) verfasst. Zudem zeichnet er hauptverantwortlich für die Texte über Robert Jungk auf www.jungk-bibliothek.org. Ebenfalls 2018 erschien das JBZ-Arbeitspapier „Who was Robert Jungk?“ mit Texten von ihm und Walter Spielmann.

Peter Stephan Jungk lebt als freier Schriftsteller in Paris. Zu seinen Romanen zählen „Tigor“ (1991), „Die Unruhe der Stella Federspiel“ (1996), „Der König von Amerika“ (2001), eine Romanbiographie über Walt Disney, sowie „Die Reise über den Hudson“ (2005), eine fiktive, autobiographisch geprägte Auseinandersetzung mit seinem berühmten, übermächtigen Vater. 2015 veröffentlichte Jungk die Biografie seiner Großtante, einer bemerkenswerten Fotografin, die zugleich Geheimagentin für die Sowjetunion war: »Die Dunkelkammern der Edith Tudor-Hart«. Das Buch sowie der 2016 erschienene Film zum Buch – ‚Auf Ediths Spuren‘ – sind ein wichtiges Dokument über die Zeit des Kalten Krieges und atomaren Wettrüstens. www.peterstephanjungk.com

Prof. Yuji Wakao ist emeritierter Professor für moderne Geschichte der Universität Nagoya. Eines seiner Anliegen ist die historische Aufarbeitung der Atombombenabwürfe auf Hiroshima und Nagasaki. 2013 hat er gemeinsam mit Makiko Takemoto eine Ausstellung über Robert Jungk anläßlich dessen 100.Geburtstags im Friedensmuseum organisiert und zudem einen Ausstellungskatalog unter dem Titel „The man who told the world about Hiroshima“ publiziert.  Bei einem Symposium zu einer Ausstellung „Hiroshima ohne Grenzen – Robert Jungk und die Erinnerung an die Atombombe” 2014 an der Universität Tokyo hielt Wakao den Eröffnungsvortrag. 2018 erschien sein Buch über Kaoru Ogura und dessen Briefe an Robert Jungk.