In sechs Workshops mit ExpertInnen unterschiedlicher Fachbereiche wurden unterschiedliche Aspekte der Frage, was Völkerverständigung heute bedeutet, bearbeitet. Hier die zentralen Thesen.
Workshop 1: Krieg – Konflikt – Versöhnung
- Multilateralismus ist der beste Weg zu guten Lösungen. Wir müssen daran festhalten und glauben.
- Krieg, Frieden und Sicherheit sind nicht nur eine Angelegenheit von Staaten, sondern auch der Zivilgesellschaft.
Workshop 2: Von der Völkerverständigung zu interkultureller Bildung und globalem Lernen
- Der Begriff „Völkerverständigung“ ist an die neuen Gegebenheiten anzupassen und bedeutet heute globales Lernen und Vorbereitung auf „WeltbürgerInnentum“.
- Wir müssen Begegnungsräume schaffen, etwa durch internationale Jugendprojekte, Austauschprogramme und internationale Ansätze in der LehrerInnenfortbildung.
Workshop 3: Menschenrechte und Demokratie – ein Zwillingspaar?
- Demokratie und Menschenrechte gehören zusammen. Demokratie ohne Menschenrechte kann sich selbst abschaffen.
- Menschenrechte und Demokratie erfordern Recht und Gerechtigkeit für alle. Demokratie ist ein Menschenrecht. Der globale Kapitalismus und der westliche Konsumstil gefährden jedoch die gemeinsamen Lebensgrundlagen.
- Demokratie und Menschenrechte sind kein Konsumgut und werden uns nicht geschenkt. Es ist wichtig, dem sich ausbreitenden Pessimismus und Vertrauensverlust in die Politik entgegenzuwirken. Mehr Direkte Demokratie kann dazubeitragen.
Workshop 4: Fluchtursache Klimawandel
- Der Klimawandel ist ein Treiber für Flucht und Migration, jedoch nicht die einzige Ursache.
- Migration soll als Chance für vom Klimawandel stark betroffene Länder gesehen werden.
- Migration ist nicht das Problem, sondern Teil der Lösung im Sinne einer Anpassung an den stattfindenden Klimawandel.
Workshop 5: Religion im Zeitalter neuer Extreme
- In extremen Situationen braucht es die Bereitschaft für Gemeinschaft. Religionen können dazu beitragen.
- Ängste sind Nährboden für Extremismen. Extremistische Bewegungen spielen mit Ängsten. Sie mißbrauchen „Krisen“ wie Klimawandel, Wirtschaftsprobleme, Anschläge oder Kriege für ihre Zwecke.
- Bildungsauftrag: Die gegenwärtige Weltlage erfordert mehr Komplexitätstoleranz statt scheinbar einfacher Lösungen. Diese ist zu entwickeln und zu fördern.
Workshop 6: Schutz der Menschenwürde
- Der Schutz der Menschenwürde erfordert Mechanismen über die Nation hinaus. Die Internationale und Europäische Menschenrechtskonvention sind daher unverzichtbar.
- Wir brauchen ein globales Verständnis von Menschenwürde und müssen uns permanent über die Grundlagen der Menschenrechte verständigen.
- Es gibt einen verstärkten Abbau von Menschenrechten durch gewählte Politiker, die Konsequenzen der Nichteinhaltung von Menschenrechten sind unklar. Daher muss der historische Kontext der Menschenrechte bewusst gemacht werden.