Innovationen stehen hoch im Kurs. Meist werden von diesen ökonomische Effizienzsteigerungen erwartet. Innovationen sind nicht nur Veränderungen, sondern sie sollen das Leben der Menschen verbessern und dem Zusammenleben dienlich sein. Dies gilt insbesondere für soziale Innovationen. Die neuen Möglichkeiten der Datenerfassung und -verarbeitung bergen dabei aber auch Risiken, wie in dieser Montagrsunde am Beipiel algorithmusbasierter Zuweisung von Beratungsleistungen in der Arbeitsplatzvermittlung diskutiert wurde.
FH-Prof. Dr. Heiko Berner und FH-Prof. Dr. Elmar Schüll warfen in ihrem Vortrag einen kritischen Blick auf Innovationen und zeigten auf, wie häufig der Innovationsbegriff zur Legitimation von durchaus ambivalenten Entscheidungen verwendet wird. Am Beispiel algorithmusbasierter Arbeitsplatzvermittlung machten sie deutlich, dass die Dominanz ökonomischer und effizienzbezogener Werte mitunter nicht zur Steigerung der gesellschaftlichen Inklusion beitragen, sondern strukturelle Diskriminierung fördern können. Wenn anhand von Persönlichkeitsmerkmalen über Algortithmen die Vermittlungswahrscheinlichkeit von Arbeitssuchenden berechnet wird und auf dieser Basis selektiv Beratungsleistungen erbracht werden, so kann dies Menschen aufgrund von scheinbar objektiven Daten Chancen vorenthalten, so die Kritk der beiden an einem Tool, das derzeit am AMS in Österreich erprobt wird.
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