Übrigens: Jürgen Habermas´ neues Buch wird in der Wochenzeitung „der Freitag“ von Michael Jäger rezensiert. Jäger haben wir als Jungk-Bibliothek in bester Erinnerung. Gemeinsam mit der ARGEkultur hatten wir Jäger 2018 bei einer Diskussion des Openmind-Festivals zu Gast. Er diskutierte mit den brillianten Politikwissenschaftlerinnen Birgit Sauer und Tamara Ehs. Jäger war einer der ruhigsten Diskutanten, die je bei uns zu Gast waren. Aber so ruhig er auch vortrug, so genau überlegt war jeder Satz.

Im Freitag rezensiert er Jürgen Habermas´ „Auch eine Geschichte der Philosophie“. Für Jäger ist das Aufregendste an dem Buch, wie Habermas Feuerbachs Religionskritik auf die Achsenzeit bezog. Unter Achsenzeit versteht man die Periode der Ideengeschichte, in der Sokrates, Buddha und Konfuzius und jüdische Propheten auftraten und erstmals die „Welt im Ganzen“ von einem Ort konzipierten, der nicht zu ihr gehörte. Sie hätten von sich als Individuen abgesehen, um als Menschen – in solcher Abstraktheit – nach den Menschen zu fragen. Und das habe auch Marx getan. Diese Begeisterung für die weiten Sprünge, die aber präzise gesetzt sind, war schon damals der Veranstaltung von JBZ und ARGEkultur zu spüren. Zeit ihn wieder nach Salzburg einzuladen. (stefanwally)