Norbert Müllert hat gemeinsam mit Robert Jungk in den 1970er-Jahren die Methode der Zukunftswerkstatt gegründet. Gemeinsam mit Studierenden der TU Berlin experimentierten die beiden an Verfahren einer partizipativen Zukunftsforschung. Das von Jungk und Müllert verfasste Buch „Zukunftswerkstätten. Mit Phantasie gegen Routine und Resignation“ wurde in zahlreiche Sprachen übersetzt und gilt nach wie vor als Standardwerk für die Arbeit in Zukunftswerkstätten. 1998 erschien die von Müllert gemeinsam mit Beate Kuhnt erstellte „Moderationsfibel Zukunftswerkstätten verstehen, anleiten, einsetzen. Das Praxisbuch zur Sozialen Problemlösungsmethode.“ Gestern erhielten wir die Nachricht, dass Norbert Müllert am 15. Juli 2021 verstorben ist. Bei einem Besuch 2017 in seiner Wahlheimat Markt Schellenberg erzählte Müllert Stefan Wally und Dagmar Ziegler von seiner Zusammenarbeit mit Robert Jungk und der Entwicklung der Zukunftswerkstätten (s. Bild). Seine Verdienste um die Verbreitung und Weiterentwicklung der Zukunftswerkstätten werden bleiben.

In seiner Autobiographie „Trotzdem. Mein Leben für die Zukunft“ schreibt Robert Jungk: „Vor allem Norbert, dessen Widerborstigkeit ich bald als unbedingte kompromißlose Ehrlichkeit begriff, ist es zu verdanken, daß meine Idee einer Beteiligung aller interessierten Bürger und Bürgerinnen an der Gestaltung ihres weiteren Schicksals sich sowohl als theoretische wie praktisch ständig weiterentwickelte und zu einem brauchbaren Instrument demokratischer Willensbildung wurde.“

Hans Holzinger

Link zu einem Nachruf von Stephan Geffers auf ZW Netz