„Ovibus Moschatus“ – so lautet der Titel eines Essaybands des Schweizer Schriftstellers Levin Westermann. Zur Erklärung: Bei den Moschusochsen handelt es sich um eine von Menschen beinahe ausgerottete Tierart. Das fragwürdige Verhältnis des modernen Menschen zu seinen Mitlebewesen sowie zur Natur ist Thema der Essays. Auf Einladung von „prolit Salzburg“ wäre der Autor am 29. November 2021 in der JBZ zu Gast gewesen. Die Veranstaltung ist aufgrund der COVID19-verschärfung auf 2022 verschoben. Neuer Termin wird bekannt gegeben.

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Die Arktis ist der Ort, an den der Dichter Levin Westermann in diesen Essays immer wieder zurückkehrt. Sie ist die Heimat der Moschusochsen, die einen Kreis formen, um sich und ihre Jungen vor Angreifern zu schützen, eine Taktik, die gegen den Menschen jedoch zum Scheitern verurteilt ist, der Moschusochse wurde beinahe ausgerottet.

Levin Westermanns Essays ziehen zahlreiche Verbindungslinien, die allesamt dort zusammenlaufen, wo der Mensch die Natur für seine Zwecke missbraucht und vernichtet. Er zitiert aus Forschungen von Anthropolog:innen, Archäolog:innen, Polar- und Verhaltensforscher:innen. Ein in seinem moralischen Anspruch radikaler Autor, der die Kraft von Phantasie und Literatur gegen die Vernutzung der Welt setzt.

Levin Westermann: „Der Graben, den wir zwischen uns und allen Tieren ausgehoben haben, ist von existenzieller Bedeutung, denn er sorgt dafür, dass wir unsere Handlungen rechtfertigen und uns einreden können, etwas Besonderes zu sein, und nichts mögen Menschen mehr, als sich besonders zu fühlen.“ (Ovibus Moschatus, S. 54)

Hören werden wir an diesem Abend auch aus dem neuesten Lyrikband von Levin Westermann „farbe komma dunkel“, der mit den Mitteln der Poesie die akutesten Themen unserer Gegenwart durchquert. „Brisanter kann Lyrik kaum sein“ (FAZ)

Levin Westermann, geb. 1980 in Meerbusch, studierte an der Hochschule der Künste Bern, lebt als freier Schriftsteller in Biel.  Veröffentlichte einige Lyrikbände, die vielfach ausgezeichnet wurden, u.a. mit dem Clemens- Brentano-Preis, Schweizer Literaturpreis 2021. Der Essayband „Ovibus moschatus“ ist im Verlag Matthes & Seitz erschienen.

Foto: © Bettina Wohlfender