Über die Neutralität als Weg aus dem Krieg in der Ukraine wurde in letzter Zeit viel gesprochen und heftig diskutiert. Aber was heißt es genau, wenn die Ukraine jetzt einen Neutralitätsstatus annehmen würde? Kann der Krieg so beendet werden? Und was würde das für die weitere Zusammenarbeit zwischen Ost und West bedeuten?
Heinz Gärtner, Politikwissenschaftler und Vorsitzender des Beirats des International Institute for Peace, sah vor dem Ausbruch des Krieges den neutralen Status der Ukraine als eine Möglichkeit, Druck aus der eskalierenden Entwicklung zu nehmen, sowie eine Verbindungsrolle zwischen Russland und dem Westen einzunehmen.
Dass die Ukraine nun mehr als je eine sich verhärtende Grenze zwischen Ost und West darstellt, macht auch die Frage der Neutralität weiter aktuell. Mit der möglichen ukrainischen Neutralität wird auch Österreichs Neutralitätsstatus diskutiert, der sich in den letzten Jahrzehnten zwischen der Praxis, sich aus Konflikten herauszuhalten bis zur aktiven Rolle der Vermittlung in Krisen- und Kriegssituationen bewegte und durch zahlreiche Neutralitätsbrüche zunehmend in Frage gestellt wurde. Was bedeutet es für eine Nation, neutral zu sein? Könnte die Ukraine nach österreichischem Vorbild neutral werden? Welche Bedingungen müssten dafür geschaffen werden?
Diese und andere Fragen wird Heinz Gärtner in seinem Vortrag behandelt, dem eine offene Diskussion mit Publikumsbeiträgen folgen wird.
16. Mai 2022, 18 Uhr | Robert Jungk Bibliothek für Zukunftsfragen | Strubergasse 18, 5020 Salzburg und über Zoom
Zum Referenten:
Heinz Gärtner ist seit 2017 Vorsitzender des Beirates des International Institute for Peace (IIP) in Wien sowie des Beirates Strategie und Sicherheit der Wissenschaftskommission des Österreichischen Bundesheeres. Heinz Gärtner ist seit 1983 Lektor an den Universitäten Wien, und der Donauuniversität Krems. Von 2013 bis 2016 war Heinz Gärtner wissenschaftlicher Direktor des Österreichischen Instituts für Internationale Politik (OIIP). Von 1979 bis Dezember 2012 war er wissenschaftlicher Mitarbeiter des oiip. Von 1998 bis 2001 hatte er eine Gastprofessur am Institut für Politikwissenschaft an der Universität Wien. Er ist Herausgeber der Buchreihe Internationale Sicherheit beim Peter Lang Verlag.
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