Pandemie, Ukraine-Krieg, Migration, Klimawandel. Die Krisen unserer Zeit polarisieren. Meinungen und Positionen verhärten sich an den „Polen“ der jeweiligen Spektren. Zwischentöne und Schattierungen werden weniger wahrgenommen, und es wird zunehmend schwieriger, über die Grenzen hinweg im Gespräch zu bleiben.
Polarisierungs- und Spaltungstendenzen bringen große Herausforderungen für Demokratie und gesellschaftlichen Zusammenhalt mit sich. Wenn Kommunikationskanäle abbrechen, ein tiefes Misstrauen in demokratische Institutionen herrscht oder sogar die Anwendung von Gewalt als legitimes Mittel zur Durchsetzung der eigenen Position gesehen wird, gefährdet das ein demokratisches Zusammenleben.
Polarisierungsprozesse sind jedoch nicht per se bedrohlich. Sie sind ständige Begleiter in der politischen Praxis zivilgesellschaftlicher, kultureller und medialer Akteur:innen und können partizipative Zugänge anregen oder gar befördern. Nicht zuletzt geht es auch um die Frage, was wir unter Polarisierung verstehen. Sind Polarisierungs-bzw. Spaltungsdiagnosen vielleicht sogar vorwiegend mediale oder politische Konstrukte, und werden sie den gesellschaftlichen Entwicklungen überhaupt gerecht?
Vor diesem Hintergrund beschäftigt sich diese interdisziplinäre Tagung mit den Risiken, Chancen aber auch mit Konstruktionen von Polarisierungsprozessen. Sie fragt danach, warum, wann und wie gesellschaftlicher Zusammenhalt erodiert und wie eine demokratische Kultur gestaltet sein muss, damit komplexe Gesellschaften auch in stürmischen Zeiten zusammenhalten.
Eine Veranstaltung von Friedensbüro Salzburg und St. Virgil Salzburg in Zusammenarbeit mit der Robert-Jungk-Bibliothek für Zukunftsfragen u.a. Kooperationspartner:innen.
Gespalten? Polarisierung und gesellschaftlicher Zusammenhalt
Tagung | 14. – 16.06.2023 | JBZ Kooperationen
Die Programm-Details finden Sie hier.
Ort: St. Virgil Salzburg
Ernst-Grein-Straße 14 | 5026 Salzburg
Anmeldungen sind hier möglich.