Berechnungen der Robert-Jungk-Bibliothek für Zukunftsfragen Salzburg (JBZ), die auf Langzeitsudien beruhen, zeigen einen beunruhigenden Trend: Immer seltener heiraten Ärzte Krankenschwestern, immer öfter Ärztinnen. Ein bedeutender Grund ist: Es gibt jetzt mehr Ärztinnen, Richterinnen, Abteilungsleiterinnen. Mit dem stark gestiegenen Bildungsniveau der Frauen wird aber eine alte „Geheimformel“ des sozialen Ausgleichs in Österreich in Frage gestellt. Die Ehen über Bildungsgrenzen hinweg brachten oft Menschen aus unterschiedlichen Milieus zueinander. Beide brachten ihr Vermögen ein, das glich soziale Unterschiede aus. Diese bunten Eheschließungen sinken rapide: In der Nachkriegszeit war es jede sechste aller geschlossenen Ehen, aktuell ist es jede fünfte, 2030 dürfte es nur noch jede vierte sein. Will man sozialen Aufstieg, wird Qualifikation immer wichtiger.