Befunde und Zukunftsideen zu den Angeboten der Erwachsenenbildung in der Region des Pinzgau zu erheben, war das Ziel der zweiten Zukunftswerkstatt im Rahmen des Projekts „Zukunft der Erwachsenenbildung“, die am 25. September 2014 unter Leitung von Anita Berner und Hans Holzinger im Bildungszentrum Saalfelden stattfand. Einer Bestandsaufnahme („Was wir schätzen“, „Was Probleme macht“) folgte eine Ideensammlung zu aus den erfassten Problemen destillierten Zukunftsthemen.
Geschätzt wird u.a. die Arbeit der ehrenamtlichen Bildungsleiter_innen, das vielfältige Programm, das für unterschiedliche Interessen etwas bietet, das Angebot für Eltern, die Möglichkeit sich selbst einbringen zu können sowie der soziale Aspekte von Bildungsveranstaltungen, da so Menschen zusammenkommen.
Als Probleme wurden v.a. die zu geringe Wertschätzung der Erwachsenenbildung durch die Politik, das Konkurrieren-Müssen im Freizeitmarkt, die Unübersichtlichkeit der Angebote sowie die Ausdünnung im ländlichen Raum genannt.
Über zwanzig Ideen wurden entwickelt
Insgesamt wurden von den Teilnehmenden, die sich aus zwei Mitarbeiter_innen in Erwachsenenbildungseinrichtungen und zwei Nutzer_innen zusammensetzten, über 20 Vorschläge benannt, die zu einer qualitätsvollen Erwachsenenbildung in Salzburg sowie in der Region beitragen sollen.
Um Angebote in der Region besser zu verankern, wurden etwa Kurspackages in Kooperation mit der Hotellerie für die Zwischensaison oder Schnupper-Workshops der Erwachsenenbildungseinrichtungen in Schulen vorgeschlagen. Um MigrantInnen besser zu erreichen, sollen Kurse gemeinsam mit den migrantischen Kulturvereinen angeboten werden. Wettbewerbe mit medialer Begleitung könnten für manche attraktiver sein als normale „Kurse“. Die Durchführung von Bildungs-„Marktplätzen“ sowie die Erstellung gemeinsamer Programme aller Anbieter in der Region sollen helfen, Transparenz in die Angebote zu bringen. Das Wissen und die Erfahrungen in der Region sollen besser genutzt werden. Bildungsangebote auf Abruf bzw. auf Nachfrage könnten bedarfsorientierte Programme ermöglichen. Initiativen aus der Region sollen an die Bildungsanbieter mit Wünschen und Vorschlägen herantreten (können). Schließlich wurden Bildungsbeauftragte für alle Gemeinden und die Errichtung von Bildungszentren, in denen alle Einrichtungen situiert werden, vorgeschlagen, um Erwachsenenbildung in den Gemeinden noch stärker zu verankern.
Zwei der Vorschläge konnten in der abschließenden „Ideenschmiede“ vertiefend ausgearbeitet werden: Die Einrichtung von Bildungsbeauftragten in alle Gemeinden sowie ein exemplarisches Kursangebot, in dem Fußballspielen mit Englisch-Lernen verbunden werden.
In der Schlussreflexion, die in den Gastgarten verlegt wurde, ging es um die Realisierungschancen von Bildungszentren sowie von Bildungsbeauftragten in allen Gemeinden. Zudem wurden Möglichkeiten und Chancen neuer Arbeitszeitmodelle diskutiert, die neben der Erwerbsarbeit auch wieder Zeit für die Familie, für Engagement und eben auch Bildung lassen. Gesprochen wurde auch darüber, dass der Einladung zur Zukunftswerkstatt so wenige Personen gefolgt sind.