Dem Fluss der Gedanken freien Lauf lassen, Personen und deren Meinungen wertschätzen, Divergenzen als Belebung begreifen, vertrauen, dass die Gruppe das ihr Wichtige einbringt – so wesentliche Aspekte, die mir aus dem Workshop mit Martina Handler in Erinnerung geblieben sind. Die Partizipationsexpertin hat uns die von dem US-Amerikaner Jim Rough entwickelte Methode “Dynamic Facilitation” (auf deutsch: Dynamische Moderation) anschaulich vermittelt.
Zu einem Oberthema werden in sogenannten Sessions Fragen und Herausforderungen, Lösungen und Ideen, Bedenken und Einwände sowie Informationen und Sichtweisen gesammelt. Aufgabe der Moderation ist es, die Äußerungen der Teilnehmenden in wertschätzender Art zu erfassen und auf vier unterschiedliche Flipcharts zu notieren. Die Gruppe übt sich zum einen in der Geduld des gegenseitigen Sich-Zuhörens, gewinnt andererseits durch die Entschleunigung der Kommunikation – alle bekommen genügend Redezeit – eine hohe Aufmerksamkeit für den gesamten Prozess.
Nach einer theoretischen Einführung in die Methode wurde diese an einem Thema erprobt. Aus sechs von Teilnehmenden eingebrachten Themen wurde die Frage “Einfach leben – Vorbild sein – gesellschaftliche Akzeptanz dafür gewinnen” ausgewählt. Es ging dabei um Aspekte wie “Mehr Lebensqualität”, “Nachhaltigkeitswerte an Kinder vermitteln”, “Kulturwandel anstoßen” oder “Aufgaben der Politik festmachen”. Diskutiert wurde auch die Frage, ob Nachhaltigkeit etwas ist für jene, die “es sich leisten können”.
Hans Holzinger