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Thomas Morus gab mit seiner „Utopia“ von 1516 einem ganzen politischen Genre seinen Namen. Die ironievolle Schrift erfuhr verschiedene Deutungen und wurde als humanistische Gesellschaftskritik, als sozialistischer Entwurf, aber auch als Satire auf utopische Träumereien gelesen. Ihr schillernder Charakter macht die „Utopia“ zu einem geeigneten Ausgangspunkt für Reflexionen über die Janusköpfigkeit des Utopismus. Bei der 85. Montagsrunde fragte der Salzburger Experte für Politische Theorie Mario Wintersteiger: Welche Elemente des utopischen Denkens sind modern und welche traditionell? Gibt es eine verhängnisvolle Dialektik der rationalistischen Utopie? Und wie verhält sich die politische Utopie zum politischen Mythos?