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Der Salzburger Landespreis für Zukunftsforschung 2016 geht an Byung-Chul Han. Han ist Philosoph und lehrt Kulturwissenschaft an der Universität der Künste in Berlin. In Publikationen wie „Müdigkeitsgesellschaft“ (Rezension in Pro Zukunft), „Transparenzgesellschaft“, „Psychopolitik“ oder „Die Austreibung des Anderen“ stellt er zentrale Fragen nach der Gefährdung von Freiheit und Demokratie, dem Versagen der Politik im Wettstreit mit anderen Machtgruppen, der technologischen Vereinnahmung des Menschen und der Unterwerfung unter das Diktat des Ökonomismus.
Die Preisverleihung findet am 23. November 2016 im ORF-Publikumsstudio statt. Landesrätin Martina Berthold, die in der Salzburger Regierung für Wissenschaftsagenden zuständig ist, wird die Auszeichnung vornehmen. Die Laudatio hält Univ.-Prof. Klaus Firlei, Präsident des Kuratoriums der Robert-Jungk-Stiftung.
Das Land Salzburg lädt Sie zur herzlich zur Teilnahme ein. Zur Presseaussendung.
Freier Eintritt, Anmeldung erforderlich.
Aus der Jury-Begründung: „Der koreanisch-deutsche Philosoph hat in den letzten Jahren eine neue Form des philosophischen Nach- und Vorausdenkens entwickelt und damit breite Aufmerksamkeit gefunden. Byung-Chul Han polarisiert. Dies vor allem, weil es ihm gelingt, brisante Themen der Zeit pointiert und anregend auf den Punkt zu bringen. Das führt immer wieder auch zu Unschärfen, gibt Raum für Einspruch und Widerspruch, sichert aber – und das ist hoch zu veranschlagen – der Philosophie den ihr gebührenden Stellenwert im gesellschaftlichen Diskurs. Han erinnert daran, dass wir uns der Anstrengung eigenständigen Denkens unterziehen müssen, und diese nicht delegieren dürfen, um uns stattdessen den Verführungen des Konsumierens hinzugeben.“ Zusammengefasst: „Mit der Vergabe des Preises an Byung-Chul Han wird eine Persönlichkeit gewürdigt, die dem Nachdenken über Grundsatzfragen unserer Gesellschaft und Wirtschaft gebührend Aufmerksamkeit schenkt.“
Kurzvita: Prof. Dr. Byung-Chul Han, Philosoph und renommierter Autor philosophischer und kulturvergleichender Bücher. Seit dem Wintersemester 2012 ist er Professor für Kulturwissenschaft an der UdK Berlin, zuständig für das Studium Generale. Der gebürtige Südkoreaner studierte Philosophie und Germanistik in Freiburg und München. Er promovierte in Freiburg mit einer Studie zu Martin Heidegger und habilitierte 2000 an der Universität Basel. 2010 bis 2012 war Han Professor für Philosophie und Medientheorie an der Staatlichen Hochschule für Gestaltung Karlsruhe.
Der Salzburger Landespreis für Zukunftsforschung wird auf Vorschlag des Kuratoriums der Robert-Jungk-Stiftung / Internationale Bibliothek für Zukunftsfragen von der Salzburger Landesregierung an eine Persönlichkeit vergeben, „die sich in herausragender Weise um zukunftsweisende Ideen verdient gemacht hat“. Der Preis ist mit 7.500 Euro dotiert und wurde 1993 anlässlich des 80. Geburtstags von Robert Jungk ins Leben gerufen.
Die bisherigen PreisträgerInnen waren Robert Jungk (1993), Dorothee Sölle (1996), Jakob von Uexküll (1999), Luise Gubitzer (2002), Franz-Josef-Radermacher (2005), Jean Ziegler (2008), Marianne Gronemeyer (2011) und Elmar Altvater (2013).
Weitere Infos: Robert-Jungk-Bibliothek für Zukunftsfragen, Tel. 0662.873206
Foto: S. Fischer-Verlag, Grafik: Landesmedienzentrum Salzburg