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Bei C.H. Beck sind nun die Briefe zwischen Hannah Arendt und Günther Anders aus den Jahren 1939 bis 1975 veröffentlicht worden. Anders und Robert Jungk standen sich nahe. 1958 schreibt Anders an Arendt: „Eben brachte mich Rob. Jungk an die Bahn. Er wird sich drei Wochen in den USA aufhalten. Wenn du ihn ergattern kannst, versuch´s. Es lohnt. Wir sind Freunde.“ (S. 70)

Jungk über Anders nach dem ersten Treffen: „Nicht nur verband uns ein ähnliches Schicksal, sondern auch eine ähnliche widerspenstige Haltung gegenüber Parteien und Institutionen. Zwei Einzelgänger hatten sich getroffen und konnten sich gegenseitig verstärken. Dabei gab es nie auch nur einen Moment lang das Gefühl der Konkurrenz, weil wir auf ganz verschiedenem Niveau dachten und schrieben. Was ich erlebte und berichtete, konnte Günther mit seiner überlegenen Fähigkeit der Analyse und seinem erstaunlichen sprachlichen Können in gültige philosophische Erkenntnisse verwandeln. So hat er durch mich entscheidende Anstöße für sein großes Werk erhalten. Eine Tatsache, die wenig bekannt ist oder absichtlich übersehen wird.“ (Jungk, Trotzdem, S. 332f)