Glück ist eine Sehnsucht, die nicht altert. Der römische Philosoph Seneca schrieb im ersten Jahrhundert n. Chr.: »Glücklich leben wollen alle, aber wenn es darum geht zu durchschauen, was es ist, das ein glückliches Leben ausmacht, dann ist ihr Blick getrübt.« Heute – so scheint es – kann unser Blick unmöglich getrübt sein: Der Ratgeber- und Weiterbildungsmarkt produziert am Fließband Angebote, wie wir schnell und einfach glücklicher & erfolgreicher werden. Das ist das Glücksversprechen unserer Zeit ist: Wir können unsere Persönlichkeit und alle Bereiche unseres Lebens optimieren.
Der Band wirft einen kritischen Blick auf die Glücks- und Erfolgsverheißungen des Ratgebermarktes und analysiert unsere ambivalente Suche nach einem gelingenden Leben. Mit einer Fülle an Quellen aus Wissenschaft, Geschichte, Literatur und Ratgebern wird unserem Streben, etwas zu optimieren, skeptisch, aber keineswegs nur negativ nachgegangen.
Wie sehen Selbstoptimierungsangebote aus? Was an ihnen ist problematisch? Was macht »Glück« eigentlich aus? Und welche gesellschaftlichen Rahmenbedingungen treiben die Selbstoptimierung heute an? Warum wollen wir uns selbstoptimieren? Ziel des Bandes ist, die eigene Haltung zur »Kultur der Selbstoptimierung« besser zu verstehen und zu bestimmen. Eines aber ist sicher: Selbstoptimierung allein gibt letztlich keine Antwort darauf, was wir »wirklich« suchen.
Michael Girkinger: Warum wollen wir uns selbst optimieren? Arbeitspapier 47. Salzburg 2019. 78 S.
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