Wer war Robert Jungk und was hat er uns heute zu sagen?
„Zukunftsforscher“, „Zukunftsdenker“, „Wissenschaftspublizist“, „Rebell und Ermutiger für den Frieden“, „Galionsfigur der Anti-Atombewegung“ – so lauten einige Bezeichnungen über Robert Jungk in zeitgeschichtlichen Quellen.
Wer war Robert Jungk und was hat er uns heute zu sagen?
Fest steht: Robert Jungk gilt als Mitbegründer einer kritischen und kreativen Zukunftsforschung bzw. „Futurologie“. Und er ist zugleich ein erster Vertreter dessen, was wir heute „Zivilgesellschaft“ nennen. Jungk war eine Integrationsfigur der Friedens-, Anti-Atom- und Umweltbewegung, die in den 1970er-Jahren enorm an Bedeutung gewannen. Würde er heute noch leben, würde er sich mit Sicherheit den globalen Protesten gegen die Auswüchse des globalen Finanzsystems anschließen.
Robert Jungk hatte seit 1971 seinen ständigen Wohnsitz in Salzburg, wo er am 14. Juli 1994 verstorben ist. Er und seine Frau Ruth – gestorben am 28. März 1995 – sind auf dem jüdischen Friedhof in Salzburg in einem Ehrengrab der Stadt Salzburg begraben. Für die Israelitische Kulturgemeinde Salzburg ist er eine bedeutenden Persönlichkeiten ihrer Geschichte.
1986 wurde Robert Jungk ein „Alternativer Nobelpreis“ verliehen. Nach Leopold Kohr, der 1983 diese Auszeichnung erhalten hatte, war Jungk der zweite „Salzburger“, dem diese Ehre zu Teil wurde.
Die folgenden Seiten informieren über das Leben und Wirken, die Bücher und Überzeugungen Robert Jungks, sowie über deren Aktualität heute.
Die verwendeten Fotos entstammen mehrheitlich dem Archiv der Robert-Jungk-Stiftung. Der Nachweis der Quellen erfolgt, soweit diese verfügbar waren. Seinem Sohn Peter Stephan Jungk, der als Schriftsteller in Paris lebt, danken wir für wunderbare Privataufnahmen.
Hans Holzinger
Walter Spielmann, der ehemalige Leiter der Robert-Jungk-Bibliothek für Zukunftsfragen, über den Zukunftsdenker:
„Betroffene zu Beteiligten machen“ – dieses Motto charakterisiert wie kein anderes das Anliegen Robert Jungks. Als Mitbegründer einer sozialen und emanzipatorischen Zukunftsforschung setzte er auf die Kreativität und Kraft von Menschen, die neue Zukunftswege gehen. In der von ihm 1985 gegründeten Bibliothek für Zukunftsfragen in Salzburg werden solche Ansätze gesammelt.
Zukunftsgestaltung – so das Credo Robert Jungks – ist nach den Kriegen und Katastrophen des 20. Jahrhunderts eine Herausforderung und eine Chance, die wir nicht Einzelnen überlassen dürfen. Zukunft, das sind wir alle.
Die vielen Beispiele einer anderen, einer besseren Welt, die Robert Jungk gewissermaßen als Beweis für diese These unermüdlich sammelte, und nicht zuletzt die vielen Pioniere dieser „anderen Zukünfte“, die er als „Netzemacher“ zusammenführte – lange bevor von „social networking“ die Rede war –, verweisen auf die Tragfähigkeit und Aktualität seines Denkens und Wirkens – heute, morgen und wohl auch übermorgen.“
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