2013 erhielt Elmar Altvater auf Vorschlag der JBZ den Salzburger Landespreis für Zukunftsforschung für seine wissenschaftlichen Verdienste im Bereich Politische Ökonomie. Wir konnten ihn nicht nur als kritischen Denker, sondern auch als sehr liebenswerten Menschen kennenlernen. Am 1. Mai ist Elmar Altvater im Alter von 79 Jahren gestorben.
Nach Hans Christoph Binswanger ist er der zweite große Vorreiter eines ökologischen Wirtschaftens, der heuer von uns gegangen ist. In der Jury-Begründung formulierten wir u.a. Folgendes: „Ausgebildet in den Disziplinen der Volkswirtschaftslehre und der Soziologie, war es Altvater von früh an wichtig, die sozialen und ökologischen Aspekte des Wirtschaftens in den Vordergrund zu rücken. Früh hat sich Altvater den Zusammenhängen von Wirtschaft und Ökologie in Ost und West gewidmet. Insbesondere gilt Altvater als einer der ersten und federführenden Autoren, die – in Anlehnung an den Mathematiker Nicholas Georgescu–Roegen – auf den entropischen Charakter des Mensch-Natur-Verhältnisses hingewiesen haben: Industrielles Wirtschaften ist demnach nur mit Naturzerstörung möglich.“
In seiner Dankesrede widmete Altvater sich der Frage, was uns Robert Jungk bei der Suche nach Optionen für ein anderes Wirtschaften mit auf den Weg geben kann. Die Rede von Elmar Altvater ist als JBZ-Arbeitspapier erschienen.
Elmar Altvater lehrte knapp vier Jahrzehnte am Otto-Suhr-Institut für Politikwissenschaft der Freien Universität Berlin zu Fragen der Politischen Ökonomie. Viele seiner Student/inn/en wirken heute in wichtigen Positionen: als einer davon sei Dirk Messner, Direktor des Deutschen Instituts für Entwicklungspolitik, genannt. Persönlich konnte ich ihn mehrmals an Tagungen, etwa an Sommerakademien des Österreichischen Studienzentrums für Friedens- und Konfliktforschung in Stadt Schlaining, erleben. Er war ein kritischer Geist, offen und freundlich im Gespräch, aber bestimmt in seinen Positionen.
Hier ein Nachruf von atttac Deutschland, wo er lange Jahre im wissenschaftlichen Beirat aktiv war.
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